186.000 Straftaten an Österreichs Bahnhöfen und in Zügen seit 2015
In den vergangenen zehn Jahren haben sich Bahnhöfe und Züge in Österreich zu Brennpunkten der Kriminalität entwickelt. Die FPÖ macht dafür vor allem die Zuwanderungspolitik der letzten Jahre verantwortlich.
In den vergangenen zehn Jahren wurden rund 200.000 Straftaten auf österreichischen Bahnhöfen und in Zügen registriert.
© IMAGO / PanthermediaWien. – Seit der großen Migrationsbewegung im Jahr 2015 wurden in Österreich insgesamt fast 186.000 Straftaten an Bahnhöfen und in Zügen registriert. Dies geht aus der Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage des FPÖ-Abgeordneten Christian Hafenecker durch Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) hervor. Die Zahlen aus der polizeilichen Kriminalstatistik summieren sich auf rund 51 Straftaten täglich.
„Von sicherem Reisen mit öffentlichen Verkehrsmitteln kann mittlerweile keine Rede mehr sein“, erklärte Hafenecker in einer Stellungnahme zu den Zahlen. Besonders alarmierend seien Delikte im Zusammenhang mit Gewalt und Sexualverbrechen. So wurden laut Statistik seit 2015 33 Morde, 111 Vergewaltigungen, rund 17.000 Körperverletzungen, nahezu 90.000 Diebstähle sowie über 35.000 Sachbeschädigungen erfasst. Hafenecker spricht von einem „in Zahlen gegossene[n] Niedergang der Sicherheit in unserem Land“.
Kritik an Einwanderungspolitik der letzten Jahre
Für den FPÖ-Generalsekretär sind die Ursachen für die Entwicklung klar: „Das Totalversagen der Systemparteien und der ÖVP-Innenminister in den letzten Jahren hat dazu geführt, dass Bahnhöfe und Züge mittlerweile zu regelrechten Kriminalitätshotspots geworden sind.“ Ein Blick auf die Herkunft der Tatverdächtigen zeige, dass dieses „Sicherheitschaos nicht vom Himmel gefallen, sondern hausgemacht“ sei.
Laut der Anfragebeantwortung wurden im Jahr 2024 allein rund 4.300 tatverdächtige Personen ohne österreichische Staatsbürgerschaft in Bahnhöfen und öffentlichen Verkehrsmitteln registriert. Zu den auffälligsten Herkunftsländern zählen laut Hafenecker Afghanistan, Syrien und Nigeria. „Also Personen, die mit der illegalen Masseneinwanderung unter dem Asyl-Deckmantel in unser Land gelassen wurden”, erklärte er weiter. Den politischen Verantwortungsträgern warf er vor, diese Entwicklung befördert zu haben. SPÖ, NEOS und die Grünen genauso wie die „Sicherheitssimulanten“ der ÖVP hätten diese sogar beklatscht.
Als politische Antwort fordert Hafenecker ein Maßnahmenpaket zur Eindämmung der Zuwanderung. Ein sofortiger Stopp dieser „neuen Völkerwanderung“ und die rigorose Abschiebung straffälliger illegaler Einwanderer, wie sie die Freiheitlichen mit dem Maßnahmenpaket der „Festung Österreich“ fordern, seien längst überfällig, so der FPÖ-Politiker.
Innenministerium setzt auf punktuelle Maßnahmen
In seiner Antwort auf die Anfrage verteidigte Innenminister Karner die Sicherheitsstrategie seines Ressorts unterdessen. Zur Bekämpfung von Gewalt und Belästigungen in öffentlichen Verkehrsmitteln würden Streifen- und Überwachungsdienste sowie Schwerpunkteinsätze durchgeführt. Dabei werde gezielt auf regionale und temporäre Entwicklungen reagiert, um vorhandene Ressourcen effizient einzusetzen.
Darüber hinaus bestehe eine Sicherheitspartnerschaft mit den ÖBB. Laut Karner werden im Rahmen dieser Partnerschaft regelmäßige Begehungen, Informationsstände und Schulungen durchgeführt, um das subjektive Sicherheitsgefühl zu stärken. Besondere Aufmerksamkeit gelte dabei auch organisierter Bettelei und Menschenhandel. Österreich beteilige sich an außerdem europäischen Aktionen wie den „Joint Action Days“, die von EUROPOL koordiniert werden.
Statistik zu Übergriffen lückenhaft
Einige Daten konnte das Innenministerium nicht liefern. So würden beispielsweise Statistiken zu Kosten, Verletzungen von Sicherheitskräften, durch Obdachlose unbenutzbaren Zügen oder Polizeieinsätzen aufgrund aggressiver Fahrgäste nicht geführt. Eine nachträgliche Erhebung sei aus Gründen der Zweckmäßigkeit, Sparsamkeit und Wirtschaftlichkeit nicht möglich.
Hafenecker zeigte sich über diese Entwicklungen empört, da gleichzeitig versucht werde, den Individualverkehr zu verteuern. „Besonders zynisch ist dabei noch, dass ausgerechnet die Systemparteien [...] die Menschen auch noch regelrecht dazu zwingen wollen, vom Auto auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen.“ Der Staat müsse seiner Kernaufgabe nachkommen und für Sicherheit sorgen. Von der derzeitigen Regierung sei das aber „leider nicht zu erwarten, ganz im Gegenteil“, so Hafenecker.