Was hat WeiĂźbier mit Staatsmacht zu tun? Mehr, als man denkt. Im Bayern des 17. Jahrhunderts entwickelte sich das Braugewerbe unter KurfĂĽrst Maximilian I. zum strategischen Machtinstrument. Eine historische Spurensuche ĂĽber Bier als wirtschaftliches RĂĽckgrat und politische Waffe.
Anlässlich des 80. Jahrestag des Kriegsendes fordert Frank-Christian Hansel eine grundlegende Korrektur der deutschen Erinnerungspolitik. Auschwitz, Totalitarismus und die blinden Flecken der deutschen Erinnerungskultur – eine Abrechnung mit moralischen Phrasen und Gedenkritualen.
Die Haltung der AfD Sachsen zum Auftritt des russischen Botschafters bei einer Gedenkveranstaltung zum Ende des Zweiten Weltkrieges stößt weiterhin auf heftigen innerparteilichen Widerspruch, so auch bei Dominik Kaufner.
Mit Blick auf den 8. Mai kritisiert Nikolaus Kramer den ritualisierten Schuldkult und fordert stattdessen ein souveränes Gedenken, das das eigene Leid nicht verschweigt und nicht reflexhaft Siegernarrative übernimmt.
Ausgerechnet im Büro eines islamischen Geistlichen in Moskau hängt ein grausames Siegesgemälde, das die russische Niederlage feiert. Ilia Ryvkin zeichnet nach, wie sich das religiöse Machtzentrum von der Tradition löst und ein eigenes Wertesystem etabliert.
Ein Avantgarde-Komponist wird öffentlich an den Pranger gestellt – mit Anschuldigungen und einer Sprache, die mehr Ästhetik als Beweise liefert. Das inspirierte den russischen Autor Ilia Ryvkin zu einem Theaterstück, das demnächst in Berlin aufgeführt wird.
Ein Roman wie ein Faustschlag: In Dreckswelt zieht Till Röcke alle Register der Verstörung. Schmerz, Scheitern und sprachliche Wucht formen eine literarische Erfahrung, die den Leser nicht unberührt lässt – im besten wie im schlimmsten Sinne.