Freilich #36: Ausgebremst!

Roter Rausch: CSU greift zur Sowjet-Ästhetik und stellt AfD als „Putins Sprachrohr“ dar

Mit einer grellroten Kampagne im Sowjetstil greift die CSU die AfD scharf an und stellt sie als willfährige „Kreml-Partei“ dar. Damit hat sie in den Sozialen Medien heftige Kritik ausgelöst.

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Roter Rausch: CSU greift zur Sowjet-Ästhetik und stellt AfD als „Putins Sprachrohr“ dar

Die politischen Gegner der AfD halten sich mit Angriffen weiterhin nicht zurück. Aktuell sorgt die CSU mit einer Kampagne in Sowjet-Ästhetik für Aufruhr.

© IMAGO / Bernd Elmenthaler

München. – Auf ihrem offiziellen X-Profil hat die CSU einen massiven Angriff auf die AfD gestartet. In einem Beitrag vom 06. November heißt es, die AfD sei „Putins Sprachrohr“ und die „langjährigen Verstrickungen nach Moskau“ seien „erschreckend“. Der AfD wird in dem Beitrag zudem vorgeworfen, „gemeinsame Sache mit Putin und Medwedew“ zu machen und Deutschland zu verraten. Die AfD sei zudem ein „Sicherheitsrisiko für Deutschland“.

Der Beitrag wird von einer Reihe von Grafikkacheln mit dem Titel „AfD Kreml Connection“ begleitet. In leuchtendem Rot und mit sowjetischer Symbolik – Hammer und Sichel inklusive – zeigen sie eine zeitliche Abfolge angeblicher Kontakte, Geldflüsse und politischer Nähe zwischen der AfD und Russland. Die Bildsprache erinnert an die klassische Ästhetik des kommunistischen Agitprop: rote Farbflächen, gelbe Schrift, russische Matrjoschkas und Flugzeugmotive.

Reihe an Vorwürfen

In ihrer Serie wirft die CSU der AfD enge Verbindungen nach Moskau vor. So habe der Kreml bereits 2019 Markus Frohnmaier als „unter absoluter Kontrolle“ Russlands bezeichnet. Im Jahr 2024 seien AfD-Abgeordnete als „Wahlbeobachter“ zur Wiederwahl Putins gereist und „begeistert“ gewesen, während offizielle OSZE-Beobachter ferngeblieben seien.

Im selben Jahr geriet Petr Bystron in den Fokus: Er soll Geld der Plattform Voice of Europe für die Vertretung russischer Interessen erhalten haben. Die Ermittlungen dazu laufen jedoch weiterhin ohne Ergebnis. Laut der CSU habe das FBI Moskau zudem vorgeworfen, mit einer „Desinformationskampagne“ gezielt „russische Regierungspropaganda in Deutschland“ zu verbreiten, um „die AfD zu unterstützen“. Ein „Kreml-Papier“ und geplante Reisen von AfD-Politikern nach Russland sollen zeigen, dass es um die „Durchsetzung russischer Interessen in Deutschland“ gehe.

Seit der Veröffentlichung am Donnerstag hat die CSU mit ihrem Beitrag eine Welle von Reaktionen ausgelöst. Unter dem Beitrag auf X finden sich bisher mehr als 1.500 Kommentare. Während sich viele Nutzer einig sind, dass sich die Partei mit solchen Äußerungen „lächerlich” macht, weisen andere darauf hin, dass Politiker der CDU und CSU in den vergangenen Jahren selbst den russischen Präsidenten Wladimir Putin in Moskau trafen, darunter die frühere Bundeskanzlerin Angela Merkel und der bayerische Ministerpräsident und CSU-Chef Markus Söder. Einige Nutzer werfen der CSU wiederum Neid vor: „Verständlich, weil Alice Weidel ist inzwischen die einzige deutsche Politikerin mit offenen Gesprächskanälen nach Washington, Peking und Moskau“, schreibt ein Nutzer.

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