Freilich #34: Am Weg zur Volkspartei?

Freibrief: Die Brandmauer – ein antibürgerlicher Schutzwall des Sozialismus

Die bürgerliche Mitte hat sich aus dem Kulturkampf zurückgezogen und damit dem linken Meinungskartell das Feld überlassen. Heimo Lepuschitz fordert ein Ende dieser Feigheit und die entschlossene Rückeroberung des öffentlichen Raums.

Heimo Lepuschitz
Kommentar von
19.7.2025
/
3 Minuten Lesezeit
Freibrief: Die Brandmauer – ein antibürgerlicher Schutzwall des Sozialismus

Lepuschitz sieht in Bundeskanzler Friedrich Merz einen „Steigbügelhalter linker Umfärbung“.

© IMAGO / Panama Pictures

Die ehemalige deutsche Familienministerin Kristina Schröder hat es in einem aufsehenerregenden Posting klar auf den Punkt gebracht – und legt offen, was in Wahrheit viele denken, sich aber kaum mehr ein Christlich Sozialer, Konservativer öffentlich zu sagen traut: Der sogenannte „Kulturkampf“ ist keine modische Randerscheinung, sondern das ideologische Schlachtfeld unserer Zeit. Und: Die Linke gewinnt ihn noch immer, nicht, weil sie die besseren Argumente hätte, sondern weil sich bürgerliche und konservative Kräfte jahrelang geweigert haben, überhaupt mitzukämpfen.

Feigheit statt Haltung: Der Rückzug der Mitte

Das linke Establishment – unterstützt von roten Netzwerken, grüner Moralindustrie und staatsfinanzierten NGOs – konnte in aller Ruhe den öffentlichen Raum besetzen, weil die bürgerliche Mitte den Rückzug angetreten hat. Man wollte nicht anecken. Man wollte „nicht rechts“ sein und schon gar nicht rechtsextrem, wenn man Positionen des normalen Hausverstandes vertreten sollte. Man wollte vor allem medial überleben, sich wegducken, nicht diffamiert werden, die eigene Karriere nicht gefährden.

Doch das Gegenteil ist eingetreten: Wer nicht dem grün-linken Narrativ folgt, wird heute immer gnadenloser ausgegrenzt, gecancelt oder gleich zum „Gefährder der Demokratie“ erklärt. Was früher Meinungsvielfalt war, ist heute angeblich „Hass“. Was früher konservativ hieß, gilt heute als „rechtsextrem“. Je weniger Menschen die Linke wählen, desto skrupelloser kämpft diese um die Meinungshoheit.

Die Brandmauer als Machtinstrument

Die Brandmauer, von der Schröder indirekt spricht, ist keine Schutzmaßnahme gegen Extremismus – sie ist ein Machtinstrument. Ein antibürgerlicher Schutzwall des Sozialismus gegen Mehrheiten. Ein politischer Sperrvermerk, um sicherzustellen, dass konservative, patriotische oder rechte Parteien – allen voran die AfD in Deutschland oder die FPÖ in Österreich – trotz wachsender Zustimmung nicht an die Schalthebel der Macht gelassen werden.

Wenn diese Brandmauer fällt – fällt ein ganzes System. Fördergelder, Quoten, Posten, mediale Machtstrukturen, EU-Seilschaften. Plötzlich würde Links nicht mehr dominieren, sondern argumentieren müssen. Und genau davor haben sie Angst. Denn das linke Meinungskartell lebt nicht von Mehrheiten – sondern vom Schweigen der Mehrheit, der Feigheit der Bürgerlichkeit.

Institutionen unter linker Kontrolle

Während Bürgerliche sich ins Privatleben zurückgezogen haben, sich aufs Geldverdienen konzentrierten, hat die Linke seit den 60er-Jahren systematisch öffentliche Institutionen und Medien mit Erfolg unterwandert und nutzt ihre dort dominierende Stellung mit ideologischer Härte. Man beobachte nur die Reaktion auf die demokratische Nichtwahl einer offen linksaktivistischen Richterin ins Verfassungsgericht.

Die Demokratie sei gefährdet, das unabhängige Höchstgericht beschädigt, wenn eine bekennende Linke nicht gewählt werde. Es sei ja nur mehr Demokratie, wenn Linke sich durchsetzen, auch ohne demokratische Mehrheit und damit Legitimation. Und Friedrich Merz, die politische Reinkarnation von Angela Merkel, stellt sich noch hin und verteidigt die Linksaktivistin und ihre Position. Man sollte den deutschen Bundeskanzler in „Merzel“ umbenennen – ein Blackrock Konservativer als Steigbügelhalter linker Umfärbung.

Zeit für den Gegenangriff

Wer echte Opposition betreibt, wird bekämpft, nicht diskutiert. Wer patriotisch denkt, wird delegitimiert, diffamiert, nicht gehört. Und dennoch: Das Land gehört nicht den Lautesten, sondern den Leistungsträgern. Den Familien. Den Menschen, die früh aufstehen und Steuern zahlen. Nicht jenen, die sich durch Förderlandschaften manövrieren und ihren Lebensunterhalt in moralischer Überlegenheit verdienen. In einer echten Demokratie bestimmt die Mehrheit die Richtung, keine selbsternannten Möchtegern-Eliten Staatsfinanzierter. Deshalb fürchtet die Linke die direkte Demokratie so.

Den Wackeldackelkonservativen und liberalen Bordsteinschwalben von Rot-Rot-Grün kann man nur zurufen: Wer immer brav am Spielfeldrand steht und mitklatscht, darf sich nicht wundern, wenn er nicht mehr mitspielt. Schröders Warnung ist klar: Die Linke hält Bürgerliche für zu feige, um sich den öffentlichen Diskurs zurückzuholen. Die Antwort darauf kann nur lauten: Jetzt erst recht. Mit offenem Visier, mit klarem Wertekompass, mit Rückgrat. Gemeinsam, trotz aller Differenzen. Denn eines ist sicher:
Wenn der Hund sich wieder selbst bewegt, hört der Schwanz auf zu regieren.

Die in Gastbeiträgen geäußerten Ansichten geben ausschließlich die Meinung des jeweiligen Autors wieder und entsprechen nicht notwendigerweise denen der Freilich-Redaktion.
Über den Autor
Heimo Lepuschitz

Heimo Lepuschitz

Heimo Lepuschitz ist politischer Kommunikationsspezialist und war Medienkoordinator der letzten ÖVP-FPÖ-Regierung. Er ist auf Strategieberatung, Public Affairs und Krisenkommunikation spezialisiert.

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