Asylanträge in Österreich rückläufig: FPÖ sieht keinen Erfolg

Die Zahl der Asylanträge ist in Österreich zurückgegangen. Dennoch ist das Niveau mit dem dritthöchsten Jahreswert seit den 1950er-Jahren nach wie vor hoch.

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Asylanträge in Österreich rückläufig: FPÖ sieht keinen Erfolg
Innenminister Karner führt den Rückgang auf zahlreiche Maßnahmen zurück.© IMAGO / SEPA.Media

Wien. – In der EU wurden bis Ende September mehr als 900.000 Asylanträge gestellt, das entspricht einem Anstieg von rund 25,6 Prozent. Besonders betroffen ist Deutschland. Im August 2023 lag die Zahl der Erstanträge auf Asyl in Deutschland bei 29.110, wie aus Daten von Eurostat hervorgeht. Mit einigem Abstand folgen Länder wie Spanien (12.075 Anträge) und Frankreich (11.495). Der Anteil der in Deutschland gestellten Erstanträge an allen Erstanträgen in der EU ist damit im dargestellten Zeitraum von August 2022 bis August 2023 von 22,1 Prozent auf 31,7 Prozent gestiegen. Die meisten Antragsteller in Deutschland kamen im Jahr 2023 aus Syrien, gefolgt von der Türkei und Afghanistan. Hinzu kommen rund eine Million Ukrainer, die vor dem Krieg in ihrer Heimat geflohen sind und weiterhin in Deutschland leben.

In Österreich ist die Zahl der Asylanträge zurückgegangen. Im Oktober wurden 9.893 Anträge gestellt, 46 Prozent weniger als im Vorjahr. Die meisten Anträge stellten im vergangenen Monat Syrer (3.777), gefolgt von Personen aus der Türkei (2.880), Afghanistan (916), Marokko (735) und Pakistan (216).

„Rückgang kein Erfolg“

Laut Aussendung des Innenministeriums ist der Rückgang der Asylanträge vor allem auf die konsequenten Grenz- und Binnengrenzkontrollen in Österreich sowie die Entsendung österreichischer Polizisten zur Bekämpfung von Schlepperrouten im Ausland zurückzuführen. Dazu kommen internationale Initiativen wie die Visapflicht für Inder und Tunesier in Serbien sowie neue Rückführungsabkommen mit Indien oder Marokko oder die Zusammenarbeit der EU-Anrainerstaaten beim Grenzschutz. Die dritthöchste Zahl an Asylanträgen seit 1958 als Erfolg zu verkaufen, sei „unverschämt“, kritisierte unterdessen FPÖ-Sicherheitssprecher Hannes Amesbauer. Mit den knapp 9.900 Anträgen seien unter Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) in nur zwei Monaten mehr Asylanträge gestellt worden als unter Herbert Kickl im gesamten Jahr 2018, so Amesbauer in einer Aussendung.

„53.640 Asylanträge sind kein Grund zum Jubeln für die Österreicher. Sie sind aber ein neuerlicher Beleg dafür, dass die ÖVP der illegalen Einwanderung weiterhin Tür und Tor öffnet.“ Diese Zahl als Erfolg verkaufen zu wollen, sei dreist, schamlos und unverschämt gegenüber der österreichischen Bevölkerung.