Umfrage: Wagenknecht-Partei wäre in Thüringen stärkste Kraft

Sollte die Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht eine eigene Partei gründen, dürfte das Erfolg versprechen.

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Umfrage: Wagenknecht-Partei wäre in Thüringen stärkste Kraft
Sahra Wagenknecht hätte mit einer eigenen Partei gute Chancen© IMAGO / Political-Moments

Erfurt. - Eine eigene Partei der bisherigen Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht könnte in Thüringen laut einer Umfrage viel Zuspruch bekommen und sogar stärkste Kraft werden. Mit 25 Prozent läge eine Wagenknecht-Partei nach einer Insa-Umfrage aktuell im Freistaat vorn, wie die Thüringer Zeitungen der Funke Mediengruppe am Donnerstag berichteten. Eine solche Partei würde dafür sorgen, dass fast jede Partei Federn lassen müsste.

AfD würde hinter Wagenknecht-Partei liegen

So käme die AfD, die in Thüringen von Björn Höcke geführt wird, nur noch auf 22 Prozent. Das gibt auch AfD-Co-Chef Stefan Möller zu. Gegenüber der Thüringer Allgemeinen räumt er ein, dass eine Wagenknecht-Partei die AfD wohl Stimmen kosten würde. Denn: Die AfD würde mit der Wagenknecht Partei gerade bei Wechsel- und Protestwählern konkurrieren. „Das würde uns mit betreffen”, sagte er der Zeitung. „Ich glaube aber nicht an einen wirklichen Einbruch.” Außerdem gäbe es damit für die AfD „eine Option mehr. Wenn ich mir Wagenknechts Positionen anschaue, dann scheint mir eine Partnerschaft mit ihr am wahrscheinlichsten.”

Die Linke selbst, der Wagenknecht derzeit noch angehört, käme in Thüringen der Insa-Erhebung nach nur noch auf 18 Prozent, sollte die prominente Politikerin mit einer eigenen Partei bei der Landtagswahl im kommenden Jahr mitmischen. Doch auch die CDU würde an Zuspruch einbüßen und käme auf nur noch 16 Prozent. Die SPD bliebe dagegen mit neun Prozent relativ stabil. Auch bei den Grünen würde sich mit einem Wert von fünf Prozent nicht viel verändern. Die FDP würde mit drei Prozent den Einzug ins Parlament nicht mehr schaffen.

Linken-Wähler könnten abwandern

Wagenknecht befindet sich seit Monaten im Clinch mit der Parteispitze der Linken um die Vorsitzenden Janine Wissler und Martin Schirdewan. Bereits seit Längerem spielt Wagenknecht daher mit dem Gedanken, eine eigene Partei zu gründen. Für die Linken kommt das ein Drohszenario gleich, denn Wagenknechts Wort hat Gewicht bei den Anhängern der Partei. Die Politikerin ist genießt bei Wählern und Sympathisanten der Partei eine hohe Popularität. Die ohnehin zuletzt angeschlagene Linke müsste eine Abwanderung ihrer Wähler fürchten.