Freilich #36: Ausgebremst!

Influencer warnt Transatlantiker in der AfD: „Nicht mit der ‚Feindpresse‘ sprechen“

Der Influencer Shlomo Finkelstein greift das transatlantische Lager der AfD an und wirft einzelnen Akteuren vor, die „Feindpresse“ für parteiinterne Machtspiele zu instrumentalisieren.

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Influencer warnt Transatlantiker in der AfD: „Nicht mit der ‚Feindpresse‘ sprechen“

Die Kritik des Influencers Shlomo Finkelstein richtete sich unter anderem gegen den AfD-Abgeordneten Rüdiger Lucassen.

© IMAGO / dts Nachrichtenagentur

Berlin. – Der Influencer Shlomo Finkelstein hat seine Kritik an transatlantischen Kräften innerhalb der AfD verschärft, die sich in parteiinternen Machtkämpfen auf große Medienhäuser stützen. In einem Podcast und einem Beitrag in der Krautzone warnt er vor einer Entwicklung, die aus seiner Sicht den inneren Zusammenhalt der Partei gefährdet und der politischen Gegenseite in die Hände spielt.

Warnung vor Axel-Springer-Medien

Im einem Podcast formulierte Finkelstein kürzlich unmissverständlich, dass innerparteiliche Auseinandersetzungen nicht über reichweitenstarke Medien wie Bild ausgetragen werden dürften. Wörtlich fordert er, dass die Partei einen Konsens etablieren müsse, wonach es „im Allermindesten als eine Vorstufe zu Verrat“ gewertet wird, wenn „Axel Springer oder sonstige Mainstreampresse als Waffe in parteiinternen Kämpfen“ benutzt werden.

Für ihn ist die Botschaft eindeutig: Wer sich in innerparteilichen Konflikten auf Redaktionen stützt, die er als feindlich einstuft, verlässt den Rahmen parteilicher Loyalität. Finkelstein betont, dass solche Medien ein eigenes Interesse daran hätten, Zwietracht zu säen. „Axel Springer befördert immer exakt das, was uns schadet“, sagt er. „Die freuen sich einen Ast, die lieben es, wenn es Spaltung gibt und die Fetzen fliegen.“

Eskalation über die Bild-Zeitung

Anlass für die Zuspitzung sind die jüngsten Vorstöße der AfD-Abgeordneten Rüdiger Lucassen und Hannes Gnauck. Beide hatten die Kritik an einem TV-Auftritt des Parteichefs Tino Chrupalla genutzt, um über die Bild Druck auf die Parteiführung auszuüben und eine stärkere Annäherung an NATO-Positionen zu forcieren.

Aus Finkelsteins Sicht haben sie damit eine rote Linie überschritten. Er betont, dass es zahlreiche parteinahe Medien gäbe, die ihre Botschaften ohne feindseligen Unterton vermitteln würden – von libertären Publikationen bis hin zu reichweitenstarken rechten Portalen. Dennoch hätten Lucassen und Gnauck laut Finkelstein gezielt das Format gewählt, das der AfD regelmäßig Schaden zufüge.

Risiko eines Schulterschlusses mit der CDU

Parallel zu seiner Kritik warnt Finkelstein vor einer strategischen Fehlentwicklung innerhalb der Partei: Ein zu früher Kurs auf Regierungsfähigkeit könne seiner Ansicht nach nur durch eine inhaltliche Annäherung an die CDU erkauft werden. Er sieht diese Entwicklung als Gefahr für zentrale programmatische Positionen, insbesondere im Feld der Migrations- und Identitätspolitik. Er argumentiert, dass die Union aus einer Position der strukturellen Stärke heraus versuchen würde, die AfD programmatisch zu schwächen. Eine zu frühe Koalitionsbereitschaft führe seiner Meinung nach zwangsläufig zur Aufgabe zentraler Forderungen und zur Disziplinierung parteiinterner Kritiker.

Letztlich richtetsich Finkelsteins Analyse gegen eine Strömung innerhalb der AfD, die er als „Golemrechte“ beschreibt. Seiner Interpretation zufolge hängt diese Gruppe an überholten geopolitischen Freund-Feind-Schemata fest. Dadurch sei sie blind gegenüber der gesellschaftspolitischen Agenda des Establishments, die er als Projekt der Entwurzelung beschreibt. Die fehlende ideologische Klarheit dieser Akteure sei ein Kernproblem, das seiner Meinung nach zu politischen Fehlentscheidungen führt.

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