Antifa-Umfeld im Fokus: Zwei Farbanschläge in zwei Nächten auf Weinbar in Wien
Die bekannte Wiener Weinbar „Vino“ wurde zwei Nächte in Folge Ziel massiver Farbattacken. Die mutmaßlich linksextremen Täter hinterließen beschädigte Fassaden und verwüstete Möbel.
Der österreichische Aktivist und Autor machte sich nach den Angriffen selbst ein Bild vor Ort und teilte ein Video davon auf seinen Kanälen.
© Screenshot Telegram: Martin Sellner.Wien. – In der Nacht auf Mittwoch kam es in der Wiener Innenstadt zu einer massiven Sachbeschädigung. Die bekannte Weinbar „Vino“ in der Lichtenfelsgasse wurde mutmaßlich von Linksextremen verwüstet. Möbel und Glasflächen wurden mit Farbe beschmiert, Wände wurden beschädigt und die Fassade wurde großflächig verunstaltet. Der entstandene Schaden beläuft sich laut dem Betreiber auf rund 10.000 Euro. Lokalbesitzer Heinz Pollischansky zeigte sich gegenüber der Heute-Zeitung fassungslos: „Ich verstehe die Tat nicht.“
Angriff kurz nach Online-Aufruf der „Antifa Wien“
Nur wenige Stunden vor der Tat war auf Instagram ein Aufruf der Gruppe „gfoa_w – Gruppe für organisierten Antifaschismus Wien“ erschienen. Unter dem Motto „Nazi-Lokale aus der Deckung holen“ kündigte die Gruppe eine Kundgebung vor dem Vino an. In dem Beitrag hieß es: „Kommt am 06.11. zur antifaschistischen Kundgebung in die Lichtenfelsgasse! Lasst uns gemeinsam das Treffen der ‘Identitären‘ zum Desaster machen!“
Als Begründung wurde ein geplantes Treffen des Projekts „Aktion 451” genannt. Die Antifa rief zudem dazu auf, den Gastronom Pollischansky mit negativen Online-Bewertungen, E-Mail-Aktionen oder falschen Reservierungen „zu nerven”. Neben dem Vino wurden auch andere Betriebe genannt, darunter das Centimeter, die Prater Alm und die ehemalige Stiegl Ambulanz.
Besitzer: „Ich lasse mich nicht unterkriegen“
Der Wirt, der das Lokal trotz des Anschlags geöffnet hielt, reagierte entschlossen: „Ich lasse mich nicht unterkriegen“, zitiert ihn Heute. Zum Glück seien die Schmierereien nur außen gewesen, so Pollischansky. Bereits am Mittwochvormittag ließ er eine Reinigungstruppe kommen, um die Spuren zu beseitigen. Auch die Farbauswahl der Täter irritierte ihn. „Egal ob Rote, Pinke, Blaue, Grüne oder Türkise – bei uns gehen Politiker aller Parteien ein und aus.“
Das „Vino“ ist ein beliebter Treffpunkt vieler Rathausmitarbeiter und Stadtpolitiker. In der Vergangenheit fanden dort auch politische Veranstaltungen statt, darunter die Wahlfeier der FPÖ nach der Wien-Wahl im April.
Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) schaltete nach dem ersten Angriffen den Staatsschutz ein und betonte gegenüber Heute: „Der Verfassungsschutz geht konsequent gegen jede Form von Extremismus vor – ohne Unterschied ob religiös oder politisch motiviert. Hier gibt es null Toleranz.“ Die Ermittlungen führt das Landesamt für Staatsschutz und Extremismus in Wien.
Zweiter Anschlag binnen 24 Stunden
Nur einen Tag nach dem ersten Angriff schlugen die Täter erneut zu. In der Nacht auf Donnerstag wurde die Fassade abermals mit Farbe beschmiert und die Möbel im Gastgarten verwüstet. Überwachungskameras zeichneten die Tat auf, doch die Täter trugen Kapuzen und sind darauf kaum zu identifizieren. Pollischansky bleibt gelassen: „Ich ärgere mich gar nicht mehr. Vielleicht geht das jetzt über Monate, wenn die so blöd sind.“ Er komme zu dem Ruhm und wisse nicht warum, so der Besitzer. Die Angreifer bezeichnete er als „Feiglinge“: „Hut ab vor den Klimaklebern, die haben sich wenigstens offen gezeigt und geoutet.“
FPÖ-Nepp fordert Verbot der Antifa
Der Wiener FPÖ-Chef Dominik Nepp reagierte mit scharfer Kritik. Er sprach nach dem ersten Angriff in einer Aussendung von „linksextremem Terror mitten in Wien“. Dieser Anschlag zeige, „wie sehr der linke Hass in unserer Stadt außer Kontrolle geraten ist“. Zudem verwies Nepp auf einen Anschlag in Deutschland und warnte: „Es ist nur eine Frage der Zeit, bis auch in Wien Personen Opfer dieser linksextremen Gewaltexzesse werden“. Die Entwicklung sei „brandgefährlich“.
Er forderte eine harte Reaktion des Staates: „Diese linksextreme Vereinigung steht für Hass, Hetze und Gewalt.“ Michael Ludwig müsse endlich handeln und „den linksextremen Sumpf in Wien austrocknen“. Gewalt dürfe niemals ein Mittel der politischen Auseinandersetzung sein – „egal von welcher Seite sie kommt“. Bereits zuvor hatte der Wiener Landtag einen FPÖ-Antrag auf ein Verbot der Antifa abgelehnt, was für Nepp ein schwerer Fehler war. Damit trügen SPÖ, Grüne und NEOS „eine klare Mitverantwortung für die fortgesetzte linksextreme Gewalt in unserer Stadt“, so der Freiheitliche.
„Polizeiführung schaut tatenlos zu“
Nach dem zweiten Anschlag verschärfte Nepp seine Kritik: „Zwei Nächte hintereinander wird dasselbe Lokal von Linksextremen attackiert und die Polizeiführung schaut tatenlos zu“. Er bezeichnete das in einer Aussendung als „ein beispielloses Sicherheitsversagen“ und einen politischen Skandal ersten Ranges. „Wenn ein Lokal binnen 24 Stunden zweimal Ziel solcher Angriffe wird, dann zeigt das, dass sich die linksextreme Szene in Wien sicher fühlt. Sicher vor Konsequenzen.“
Nach Ansicht des FPÖ-Politikers hätte die Polizei das Lokal während der Sperrzeiten beobachten müssen, um genau so einen weiteren Angriff zu verhindern. „Linksextreme dürfen in Wien offenbar schalten und walten, wie sie wollen“. Ludwig schaue weg. „Er ist am linken Auge blind“, so Nepp. In den Anschlägen sieht er keinen Zufall – sie seien vielmehr „das direkte Ergebnis einer aufgeheizten politischen Stimmung, die von SPÖ, Grünen und ihren Verbündeten seit Jahren befeuert wird“. Die Täter müssten sofort ausgeforscht und vor Gericht gestellt werden, fordert er. „Und die Antifa muss endlich als das behandelt werden, was sie ist: Eine gewaltbereite, terroristische Organisation“. Wien dürfe kein rechtsfreier Raum für linke Gewalt sein, so Nepp.





