Umfrage: Grünen-Wähler wollen Kriegstüchtigkeit, aber selbst nicht kämpfen
Die Mehrheit der Grünen-Wähler spricht sich zwar für Kriegstüchtigkeit aus, doch kämpfen will die Mehrheit nicht. Laut einer Umfrage würde mehr als die Hälfte von ihnen im Ernstfall die Waffe verweigern.
Die Mehrheit der Grünen-Wähler in Deutschland ist dafür, dass das Land kriegstüchtig wird. Selbst zur Waffe würden sie allerdings eher nicht greifen. (Symbolbild)
© IMAGO / BihlmayerfotografieBerlin. – Laut einer aktuellen Insa-Umfrage für Nius mit 2.004 Teilnehmern ist die Mehrheit der Deutschen im Falle eines Angriffs nicht bereit, selbst zu den Waffen zu greifen. Insgesamt 54 Prozent der Befragten gaben an, dass sie „(eher) nein“ sagen würden, wenn es darum geht, Deutschland mit der Waffe zu verteidigen. Nur 29 Prozent antworteten mit „(eher) ja“, 13 Prozent sind unsicher und gaben „weiß nicht“ an. Fünf Prozent machten keine Angabe.
Geschlechterunterschiede in der Kampfbereitschaft
Die Bereitschaft, für Deutschland zu kämpfen, variiert stark je nach Geschlecht. Während 41 Prozent der Männer im Ernstfall zu den Waffen greifen würden, sind es bei den Frauen nur 17 Prozent. 46 Prozent der Männer und 61 Prozent der Frauen gaben dagegen an, „(eher) nein“ zu einem solchen Einsatz zu sagen. Elf Prozent der Männer und 15 Prozent der Frauen sind unentschlossen, während zwei Prozent der Männer und sieben Prozent der Frauen keine Angabe machten.
Kein grüner Einsatz für Deutschland
Besonders auffällig sind die Unterschiede bei den Wählern der Grünen. Laut der Umfrage ist nämlich jeder Zweite dafür, dass Deutschland kriegstüchtig gemacht wird, jeder Dritte lehnt das ab. Insbesondere die Wähler der Union (67 Prozent), der SPD (57 Prozent), der Grünen (65 Prozent) und der FDP (59 Prozent) stehen für Kriegstüchtigkeit. Wenn es jedoch um die Verteidigung des eigenen Landes geht, zeigt sich ein anderes Bild: Nur 30 Prozent der Grünen-Wähler wären bereit, Deutschland mit der Waffe zu verteidigen, während 59 Prozent dies ablehnen. Neun Prozent sind unsicher und zwei Prozent machten keine Angabe.
Parteipräferenzen und Verteidigungsbereitschaft
Auch bei anderen Parteianhängern unterscheidet sich die Bereitschaft, für Deutschland zu kämpfen. So sind unter den Wählern der CDU/CSU 42 Prozent bereit, im Ernstfall zu kämpfen, während 39 Prozent dies ablehnen. AfD-Wähler zeigen mit 25 Prozent eine geringere Bereitschaft, zudem sagen 62 Prozent „(eher) nein“. Bei den Wählern der SPD sind es 36 Prozent, die „(eher) ja“ sagen, während 48 Prozent „(eher) nein“ antworten. Bei den FDP-Wählern liegt die Bereitschaft bei 31 Prozent, die Ablehnung bei 53 Prozent. Die Linke zeigt mit 18 Prozent Zustimmung und 71 Prozent Ablehnung mitunter die geringste Bereitschaft. BSW-Wähler sind zu 17 Prozent bereit und zu 60 Prozent nicht bereit, während 18 Prozent „weiß nicht“ und fünf Prozent „keine Angabe“ machten.