Journalist warnt: „Wenn die AfD das macht, wird sie viele Wähler an das BSW verlieren“
Ein Publizist des Compact-Magazins warnt davor, dass eine falsche Positionierung der AfD in der Außenpolitik schwerwiegende Konsequenzen für die Partei haben könnte.
Weidel sorgte jüngst mit ihren Aussagen zu Russland für viel Aufregung.
© IMAGO / Andreas GoraBerlin. – Ein Journalist des Compact-Magazins hat die AfD vor einer möglichen Annäherung an die Positionen der NATO gewarnt. „Wenn die AfD sich jetzt einer NATO-Position annähert – und das unterstelle ich gar nicht dem Höcke, überhaupt nicht, ihm vertrau ich da eigentlich schon. Aber aus dem Bund bekommen wir gerade andere Signale.“
Er betonte, die Wähler im Osten seien klar gegen eine Eskalation: „Die Leute im Osten sind für Frieden, die wollen keinen Krieg gegen Russland.“ Sollte sich die Bundespartei in dieser Frage nicht eindeutig zur Friedenspolitik bekennen, hätte das gravierende Folgen: „Wenn sich die Bundes-AfD in der Friedenspolitik nicht klar eben zu dieser Friedenspolitik bekennt, dann bekommt die Quittung auch Herr Höcke, und dann wird das mit den 50 Prozent nichts.“ Der Journalist warnte, dass wenn die AfD sich so einer politischen Linie anschließen sollte, „dann geht von der AfD die Hälfte weg und das BSW kriegt das.“
Hintergrund: Weidels Worte an Russland
Die Warnung steht im Zusammenhang mit jüngsten Aussagen der AfD-Vorsitzenden Alice Weidel. Nach Vorfällen im NATO-Luftraum rief sie Russland mit deutlichen Worten zur Zurückhaltung auf. Sollte es sich um gezielte Luftraumverletzungen handeln, könne sie nur warnen, erklärte sie vor Journalisten. „Ich glaube, dass auch Russland dazu aufgerufen ist, sich deeskalierend zu verhalten und nicht noch zusätzlich den Nato-Luftraum zu verletzen und die Luftabwehrsysteme zu testen“, sagte sie.
Sie betonte, solches Verhalten berge die Gefahr weiterer Eskalationen. „Irgendwo muss sich Putin auch irgendwann bewegen und davon haben wir leider bislang zu wenig gesehen.“ Darüber hinaus verwies sie auf das Verhältnis zwischen Moskau und Washington. Man solle die Geduld von Trump nicht auf die Probe stellen und ihn nicht in seinen Friedensbemühungen das Gesicht verlieren lassen.