Förderung halbiert: Linke Koalition in Graz knausert bei Krampuslauf
Trotz des erfolgreichen Comebacks des Grazer Krampuslaufs sorgt die geringe Unterstützung durch die Stadt für heftige Debatten über den Stellenwert heimischer Traditionen. Vor allem die FPÖ übt Kritik.
Perchten beim Perchtenlauf in Bärnbach in der Nähe von Graz.
© IMAGO / Volker PreußerGraz. – Nach sechsjähriger Pause fand am vergangenen Sonntag in Graz wieder ein Krampuslauf statt. Das traditionsreiche Spektakel zog zahlreiche Besucher an, doch hinter den Kulissen sorgte vor allem die Finanzierung für Diskussionen.
Comeback mit Eintritt und reduziertem Budget
Die Veranstalter mussten das Event aufgrund gesunkener Förderungen und gestiegener behördlicher Auflagen jahrelang pausieren lassen. Nun feierte der Krampuslauf ein Comeback – allerdings unter neuen Rahmenbedingungen. So wurde erstmals Eintritt verlangt: 5,75 Euro für Erwachsene und 3,45 Euro für Kinder bis zwölf Jahre.
Die Organisatoren erklärten, die Einnahmen seien notwendig, um das stark verringerte Fördervolumen auszugleichen. Während 2019 noch 50.000 Euro zur Verfügung standen, waren es dieses Jahr nur noch 25.000 Euro. Das Team betonte bereits im Vorfeld, dass es nicht gewinnorientiert arbeite, sondern lediglich die gestiegenen Sicherheits- und Organisationskosten decken wolle.
FPÖ kritisiert Förderpraxis der Stadt
Parallel zum erfolgreichen Neustart der Brauchtumsveranstaltung übte die FPÖ Graz scharfe Kritik an der Stadtkoalition. Der Krampuslauf, der laut Angaben der Partei rund 95.000 Euro koste, werde mit lediglich 25.000 Euro unterstützt – ein Betrag, der aus Sicht der Freiheitlichen deutlich zu niedrig sei.
„Der Krampuslauf ist ein fixer Bestandteil österreichischer Kultur. Während die Stadtregierung Millionen in linke Vereine steckt, wird bei heimischen Traditionen gespart“, attackierte FPÖ-Graz-Bürgermeisterkandidat René Apfelknab die aktuelle Budgetpolitik. Das sei „ein Schlag ins Gesicht aller ehrenamtlichen Vereine, die jedes Jahr enormes Engagement zeigen“.
Forderung nach voller Finanzierung
Die FPÖ drängt daher auf eine stärkere Förderung des Brauchtums. „Es kann nicht sein, dass ein traditionsreiches Brauchtum jedes Jahr um seine Finanzierung kämpfen muss“, kritisiert Apfelknab in einer Aussendung. Die Freiheitlichen fordern, dass der Krampuslauf künftig vollständig finanziert wird, „damit dieses wichtige Stück österreichischer Identität nicht untergeht“.





