Ehemalige Grünenpolitikerin will für neue Petry-Partei kandidieren
Alexandra Alth kritisiert die internen Machtspiele der Grünen und setzt nun auf das von Frauke Petry gegründete „Team Freiheit“. Sie möchte 2026 für die neue Partei in den Landtag einziehen.
Bereits ab 2026 möchte Frauke Petry mit ihrem „Team Freiheit“ bei den Wahlen der Regionalparlamente der Bundesländer antreten.
© IMAGO / teutopressStuttgart. – Alexandra Alth möchte 2026 für das von der ehemaligen AfD-Chefin Frauke Petry gegründete „Team Freiheit“ in den Landtag von Baden-Württemberg einziehen. Die 42-Jährige war zuvor Mitglied der Grünen, wo sie als Ortsverbandsvorsitzende, Sprecherin der Arbeitsgruppe Netzpolitik und Nachrückerin für ein Landtagsmandat aktiv war. Nach ihrem Austritt im Jahr 2022 zog sie sich zurück. Nun wagt die IT-Managerin ein politisches Comeback, wie die Südwest Presse berichtet.
„Politik war für mich nie Selbstzweck“, sagt Alth rückblickend. Schon bei ihrer Bürgermeisterkandidatur in Gomadingen 2018, bei der sie über 30 Prozent erzielte, habe sie das Ziel verfolgt, „die Situation für den einzelnen Menschen zu verbessern – insbesondere mit Blick auf den ländlichen Raum“. Nach Erfahrungen bei den Grünen habe sie zwar eine Auszeit gebraucht, doch für sie sei stets klar gewesen: „Ich bin noch lange nicht fertig.“ Angesichts aktueller Entwicklungen wie der drohenden Schließung der Batteriezellenforschung von Porsche in Kirchentellinsfurt sei jetzt der richtige Zeitpunkt, Verantwortung zu übernehmen.
Warum „Team Freiheit“?
Alth betont, dass sie das Konzept des neuen Projekts überzeugt habe: „Hier stimmt das Konzept – inhaltlich wie strukturell.“ Besonders die Trennung von Mandat und Partei sei ausschlaggebend gewesen. „Das Ziel ist klar: die besten Kandidaten ins Rennen zu schicken.“ Bei den Grünen habe sie hingegen erlebt, wie wenig Fachkompetenz zähle, während Parteiklüngel und Seilschaften dominieren würden. Ihre damalige Kandidatur sei durch eine kurzfristige Änderung der Wahlordnung und gezielte Stimmverschiebungen verhindert worden. So kämen nicht die Besten ins Parlament, „sondern die, die sich im Filz bewegen können.“ Beim Team Freiheit sei das anders, dort träten Menschen an, die nicht wegen Karriereambitionen antreten, sondern um wirklich etwas zu bewegen.
Freiheit und klare Inhalte
Auf die Frage nach ihrem Freiheitsverständnis antwortet Alth: „Freiheit heißt, das eigene Leben selbstbestimmt gestalten zu können – ohne übermäßige Bevormundung durch den Staat.“ Grenzen seien jedoch dort nötig, wo sie die Freiheit anderer einschränke oder die freiheitlich-demokratische Grundordnung gefährdet sei.
Von einer Partei erwarte sie Ehrlichkeit, klare Inhalte und Mut. Fachwissen, Lebenserfahrung und Rückgrat müssten wichtiger sein als Parteizugehörigkeit. Inhalte wie Bürokratieabbau, Digitalisierung und mehr Eigenverantwortung seien für sie entscheidend, um das Leben von Bürgern und Unternehmen zu verbessern. „Ein freiheitlicher Staat muss seine Bürger schützen – nicht überwachen.“
Positionen zu Migration und Klima
In der Migrationspolitik fordert sie eine klare Differenzierung. Dringend benötigte Fachkräfte sollten legal kommen können, während das Integrationsversprechen von 2015 aus ihrer Sicht gescheitert sei. Illegale Migration müsse durch das Streichen finanzieller Anreize verhindert werden. Das Asylrecht müsse geschützt bleiben, jedoch mit klaren Regeln, wann ein Anspruch ende.
Beim Klimaschutz plädiert Alth für Technologieoffenheit: „Die Energiewende ist gescheitert.“ Verbote und Ideologie lehne sie ab, stattdessen brauche es Innovation und internationale Zusammenarbeit. „Wenn wir Unternehmen die Freiheit geben, Technologien zu entwickeln, die weltweit nachgefragt werden, dann schützen wir nicht nur das Klima, sondern stärken auch unsere Wirtschaft und unsere Region.“
Kritik an etablierten Parteien
Alth schildert, wie sie nach der Bürgermeisterwahl vergeblich Gespräche mit der CDU gesucht habe. Ein Mitgliedsantrag im Briefkasten sei die einzige Reaktion gewesen. Das habe ihr gezeigt, wie verschlossen etablierte Parteien gegenüber neuen Stimmen seien. Zusammenarbeit mache nur Sinn, wenn inhaltlich gearbeitet werde. Auch Frauenquoten lehnt sie ab: Gleichberechtigung sei selbstverständlich, aber Quoten der falsche Weg. Entscheidend müsse Qualifikation sein.