„Mehr Auenland wagen“: AfD stellt Tolkien gegen grüne Umweltdoktrin
In einer scharfen Rede griff der AfD-Abgeordnete Zacharias Schalley den grünen Umweltminister Oliver Krischer mit einem breiten Arsenal an Tolkien-Anspielungen frontal an. Dabei war die Umweltpolitik des Landes der Kern seiner Kritik.
Der AfD-Abgeordnete Zacharias Schalley übte scharfe Kritik am grünen Umweltminister und bediente sich dabei an Parallelen aus Tolkiens Welt von „Der Herr der Ringe“.
© IMAGO / Sven SimonDüsseldorf. – Der AfD-Landtagsabgeordnete Zacharias Schalley nutzte jüngst die Haushaltsdebatte für das Umweltministerium, um eine Generalabrechnung mit der Umweltpolitik der Landesregierung zu präsentieren. Er stellte seine Kritik in einen kulturpolitischen Kontext und sprach von einem „Kulturkampf“, der sich seiner Meinung nach auch in der Natur vollziehe. Seiner Darstellung zufolge werde die gewachsene Kulturlandschaft durch die Energiewende beschädigt. Er zog wiederholt den Herr-der-Ringe-Autor J.R.R. Tolkien als literarische Folie heran. Bereits zu Beginn zitierte er aus dessen Werk: „Dunkelheit legte sich über den Wald der Welt …“.

Tolkien als Vergleichsfolie für Umweltpolitik
Schalley stützte seine Argumentation auf die Figur „Baumbart“ aus „Der Herr der Ringe“. Tolkien lässt diesen über Saruman sagen: „Früher wandelte er oft in meinen Wäldern. Jetzt hat er nur noch Metall und Räder im Sinn. Er hat kein Interesse mehr an wachsendem Leben.“ Diese Passage übertrug Schalley direkt auf Nordrhein-Westfalens Umweltminister Oliver Krischer (Grüne). Der Minister habe „nur noch Metall und WINDräder im Sinn“, so der AfD-Politiker.
Den inhaltlichen Schwerpunkt seiner Rede legte Schalley auf eine personalisierte Kritik. In deutlicher Zuspitzung erklärte er, dass das Böse in der Realität weniger spektakulär auftrete als in Tolkiens Welt. „Das Böse ist ein kleiner Mann mit schütterem Haar und Eifeler Dialekt“, so der AfD-Abgeordnete über Krischer. Auch dessen Arbeitsplatz verortete er literarisch kontrastreich: Sein Sitz sei „ein steriler Verwaltungsbau“, und er wolle das „fossile Zeitalter“ beenden.
Windkraft als Weg nach „Mordor“
Der AfD-Abgeordnete warf dem Minister in seiner Rede vor, den Ausbau der Windenergie mit überzogenem Eifer voranzutreiben. Er verglich dessen Vorgehen mit dem düsteren Reich aus Tolkiens Mythologie. „Es ist eine öde Wüste, durchzogen von Feuer, Asche und Staub.“ Ebenso verwies er auf die Stelle, wonach selbst die Luft, die man atme, „ein giftiger Dunst“ sei, die er auf „PFAS und fiese Fasern“ bezog. Mit einem weiteren Tolkien-Zitat – „Die Welt ist im Wandel. Ich spüre es in der Erde, ich spüre es im Wasser, ich rieche es in der Luft.“ – beschrieb Schalley seine Sorge vor einer schwindenden Kulturlandschaft, die in „Wildnis und Wüstenei“ überzugehen drohe.
AfD als „Hobbits“ – und NRW als Auenland?
Den Gegenentwurf seiner Partei formulierte der Abgeordnete mit einem erneuten Rekurs auf Tolkien. Die AfD wolle „mehr Auenland wagen“, so Schalley. Die Hobbits seien ein „unscheinbares, aber sehr altes Volk, das früher zahlreicher war als heute“. Dieses Volk, so der AfD-Abgeordnete, pflege seine Heimat samt „seinen Wäldern und Feldern und kleinen Flüssen“.
Er nutzte weitere Passagen, um seine Vorstellung von einer schonend genutzten, landwirtschaftlich geprägten Kulturlandschaft zu skizzieren. Diese Haltung stellte er dem Verhalten der Grünen gegenüber, denen er vorwarf, Bäume zu entfernen und „dunkle Türme” zu errichten. Der AfD liege der Wald aber am Herzen, weshalb sie „gegen dunkle Türme und den Geist von ‚Metall und Rädern‘“ kämpfe, so der Abgeordnete. Seine Partei lehnt den Haushaltsplan des grün geführten Umweltministeriums deshalb ab, Schalley selbst bezeichnete den Plan in einer weiteren Tolkien-Anspielung als „direkt aus den Verliesen von Barad-Dur“ kommend.




