Diätenerhöhung im Bundestag: AfD-Abgeordneter Grimm will das Plus spenden
Der AfD-Bundestagsabgeordnete Christoph Grimm verzichtet demonstrativ auf seine Diätenerhöhung und spendet das Geld stattdessen an gemeinnützige Einrichtungen.
Laut Grimm ist die Erhöhung ein „Schlag ins Gesicht“ der Steuerzahler.
© IMAGO / dts NachrichtenagenturBerlin. – Nach dem jüngsten Beschluss zur Erhöhung der Abgeordnetenentschädigungen im Bundestag regt sich zumindest vereinzelt Widerstand. Der im März 2025 neu gewählte Bundestagsabgeordnete Christoph Grimm kritisiert die Entscheidung scharf und kündigt an, seine zusätzlichen Bezüge vollständig weiterzugeben.
Grimm kritisiert „Selbstbedienung“
Anfang Juni 2025 stimmte die Mehrheit des Bundestags für eine weitere Anhebung der Diäten. Zum 1. Juli stiegen die monatlichen Bruttobezüge der Abgeordneten um rund 606 Euro, netto bleiben etwa 400 Euro mehr pro Monat. CDU/CSU, SPD und Grüne unterstützten den Vorschlag, die AfD-Fraktion stimmte geschlossen dagegen.
Empört reagiert Christoph Grimm: „Es ist empörend, wie sich ein Großteil der Abgeordneten in dieser wirtschaftlich angespannten Lage erneut selbst bedient. Während viele Bürger kaum noch wissen, wie sie ihre Rechnungen bezahlen sollen, wird hier im Hohen Haus erneut zugeschlagen.“ Dass Parlamentarier, „die ohnehin zu den bestbezahlten Personen im Land gehören“, noch eine Gehaltserhöhung durchdrücken, sei „ein Schlag ins Gesicht der Steuerzahler“, so Grimm. Er halte das für „unanständig“ und „schamlos“.
Grimm kündigt Spenden an
Der AfD-Politiker Grimm lehnt die finanzielle Aufstockung für sich persönlich ab. „Das Mandat ist frei und ich werde diese Entscheidung persönlich nicht mittragen – weder moralisch noch finanziell“, so Grimm. Stattdessen kündigt er an: „Die rund 400 Euro netto, die mir dadurch mehr zufließen, werde ich jeden Monat an wechselnde Empfänger spenden – immer an für unser Land dienlich arbeitende Einrichtungen.“
Den Anfang macht die Freiwillige Feuerwehr Damshagen-Rolofshagen, die die Spende erhält. „Diese Männer und Frauen leisten Tag für Tag freiwillig und unentgeltlich Dienst für unser aller Sicherheit. Ihnen gebührt unser Respekt, nicht den Abgeordneten, die den Hals nicht vollbekommen. Wenn schon Diätenerhöhung, dann wenigstens mit Anstand weiterleiten“, betont Grimm.
Direktmandat und politische Arbeit im Nordosten
Der 68-jährige Rechtsanwalt Christoph Grimm sitzt seit März 2025 als direkt gewählter Abgeordneter für den Wahlkreis 13 (Ludwigslust-Parchim II – Nordwestmecklenburg II – Landkreis Rostock I) im Deutschen Bundestag. Zuvor war er bereits als Landtagsabgeordneter in Mecklenburg-Vorpommern aktiv. Im Bundestag arbeitet er im Europa-Ausschuss. In Bad Doberan, Grevesmühlen und Crivitz sind Wahlkreisbüros geplant oder bereits eingerichtet.