Gewalt gegen Frauen in Ludwigshafen: Fast jeder zweite Tatverdächtige ist Ausländer
In Ludwigshafen ist fast jeder zweite Tatverdächtige bei Gewalt gegen Frauen kein deutscher Staatsbürger. Die meisten von ihnen stammen aus der Türkei, Bulgarien, Syrien oder Afghanistan.
Im vergangenen Jahr haben die Behörden in Ludwigshafen 1.345 Tatverdächtige bei Gewaltdelikten gegen Frauen erfasst. Fast die Hälfte von ihnen waren Ausländer.
© IMAGO / masterpressLudwigshafen. – Die Zahl der weiblichen Gewaltopfer in der Stadt Ludwigshafen ist in den letzten drei Jahren nahezu konstant geblieben, wie aus der Antwort auf eine Anfrage des rheinland-pfälzischen AfD-Abgeordneten Joachim Paul hervorgeht. Laut Polizeilicher Kriminalstatistik wurden im Jahr 2024 1.772 weibliche Opfer erfasst. Das sind geringfügig mehr als in den beiden Vorjahren: 1.642 im Jahr 2023 und 1.639 im Jahr 2022. Besonders betroffen waren Taten gegen die persönliche Freiheit sowie Rohheitsdelikte. Mit 1.621 Fällen machten sie im Jahr 2024 den Großteil aus.
Ausländische Frauen häufig Opfer
Von den insgesamt 1.772 weiblichen Gewaltopfern im Jahr 2024 hatten 615 eine nichtdeutsche Staatsangehörigkeit. Das entspricht einem Anteil von rund 34,7 Prozent. Am häufigsten betroffen waren Frauen aus der Türkei (99), Bulgarien (71), Italien (43), Rumänien (43) und Syrien (39). Weitere größere Opfergruppen stammten aus Polen (37 Personen), Afghanistan (28 Personen), der Ukraine (25 Personen) und dem Irak (20 Personen). Insgesamt 1.157 der Opfer waren deutsch.
Besonders auffällig ist der Anteil ausländischer Tatverdächtiger: Im Jahr 2024 lag dieser bei 636 von insgesamt 1.345 erfassten Tatverdächtigen, was einem Anteil von rund 47,3 Prozent entspricht. Damit ist knapp die Hälfte der Personen, die einer Gewalttat gegen eine Frau verdächtigt werden, nichtdeutscher Herkunft.
Herkunftsländer mit hohem Tatverdächtigenanteil
Unter den ausländischen Tatverdächtigen im Jahr 2024 stellte die Gruppe der Personen mit türkischer Staatsangehörigkeit mit 118 die größte, gefolgt von Verdächtigen aus Bulgarien (69), Syrien (55), Italien (50) und Rumänien (40). Auffällig häufig genannt wurden zudem Tatverdächtige aus Afghanistan (30), dem Irak (28), Polen (25), Nordmazedonien (18) und Somalia (18).
Von den 636 ausländischen Tatverdächtigen im Jahr 2024 hatten 448 Personen einen sonstigen erlaubten Aufenthalt. Weitere 187 Personen galten als Zugewanderte, darunter 59 Asylbewerber, 79 Schutz- und Asylberechtigte sowie Kontingentflüchtlinge, 36 Personen mit Duldung und 13 Personen mit unerlaubtem Aufenthalt.