Nächste Niederlage für Vincentz: AfD feuert eigenen Sprecher nach Skandal
Kris Schnappertz ist nicht länger Pressesprecher der AfD-Fraktion in NRW, der Vorstand hat ihn von seinen Aufgaben entbunden. In Parteikreisen wird diese Entscheidung begrüßt.
Kris Schnappertz wurde am Donnerstag als Pressesprecher freigestellt.
© IMAGO / RevierfotoDüsseldorf. – Nach den Vorwürfen gegen den Pressesprecher der AfD in Nordrhein-Westfalen, Kris Schnappertz, hat die Fraktion nun Konsequenzen gezogen. Wie FREILICH aus parteiinternen Kreisen erfuhr, wurde Schnappertz mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben entbunden. Er ist ab sofort freigestellt und entsprechend nicht länger Pressesprecher der Fraktion, hieß es in einer Mitteilung.
Parteikreise sehen strategischen Wendepunkt
Aus Parteikreisen wird diese Entscheidung begrüßt. Ein Abgeordneter spricht gegenüber FREILICH von einem „bedeutenden Etappensieg“, um dem Fraktionsvorsitzenden Martin Vincentz Grenzen aufzuzeigen.
Der Unmut der liberal-konservativen Kräfte gegenüber Vincentz scheint gewachsen zu sein. Der nordrhein-westfälische Landesvorsitzende ist seit Monaten in einem Konflikt mit anderen Strömungen und Gruppen in der Partei. Ein Beispiel ist der dem rechten Lager zuzuordnende Bundestagsabgeordnete Matthias Helferich. Aus eher liberal-konservativen Kreisen werden vor allem zwei Entwicklungen als entscheidende Kritikpunkte genannt: „Sollte er nicht das offensichtlich aus prorussischen Kreisen befeuerte und inhaltlich absurde Ausschlussverfahren gegen Schramm beenden sowie seine demonstrative Nähe zu dem inzwischen klar verfassungsfeindlich auftretenden Maximilian Krah korrigieren, wird seine Position als Landes- und Fraktionsvorsitzender auf Dauer nicht haltbar sein.“
Di Monte verlässt AfD
Zuvor hatte bereits Anna Di Monte ihren Austritt aus der Partei erklärt. Beobachter werten das als weitere Niederlage für das Lager um Vincentz. Ihr wird vorgeworfen, die „Augen und Ohren“ von Martin Vincentz im Kreisverband Düsseldorf gewesen zu sein. In einer Erklärung schrieb sie: „Die Partei hat sich von meinen Erwartungen entfernt: Statt als starke, geeinte Kraft für Deutschland zu wirken, prägen interne Machtkämpfe, Konflikte und teils radikale Tendenzen das Bild.“ Dies widerspreche ihren Werten und schade dem Vertrauen der Mitglieder und Wähler. Sie hoffe, dass die AfD ihren Weg bald „neu ausrichtet“ und zu einer „wahren Alternative“ werde, „die konsequent auf radikale Strömungen verzichtet und keine internen Schlachten führt“.