US-Justizministerium erwägt Zerschlagung von Google
Ein Gerichtsurteil bescheinigt Google eine illegale Monopolstellung im Bereich der Online-Suche, weshalb das US-Justizministerium drastische Maßnahmen wie die Zerschlagung des Konzerns erwägt. Insbesondere die Abspaltung von Android, Chrome und Google Ads wird diskutiert.
Washington, D.C. – Ein kürzlich ergangenes Gerichtsurteil hat Google eine illegale Monopolstellung im Bereich der Online-Suche und der Suchmaschinenwerbung bescheinigt. Als Reaktion darauf erwägt das US-Justizministerium nun drastische Maßnahmen gegen den Technologiekonzern. Im Gespräch ist sogar die Zerschlagung von Google – ein Schritt, der an den gescheiterten Versuch erinnert, Microsoft vor zwei Jahrzehnten zu zerschlagen.
Google-Monopol problematisch
Insidern zufolge prüft das Ministerium mehrere Szenarien, um die Dominanz von Google zu brechen. Am wahrscheinlichsten gilt eine Abspaltung des Betriebssystems Android und des Browsers Chrome vom Mutterkonzern. Auch die Abspaltung der Werbeplattform Google Ads wird diskutiert. Weniger radikale Optionen sind, Google zu zwingen, mehr Daten mit Wettbewerbern zu teilen oder Maßnahmen zu ergreifen, um Vorteile auf dem aufstrebenden Markt für Künstliche Intelligenz zu verhindern.
Die Diskussionen über mögliche Sanktionen haben sich intensiviert, nachdem der Richter Google für schuldig befunden hat, durch Absprachen mit Geräteherstellern Wettbewerber auf dem Markt für mobile Betriebssysteme unrechtmäßig ausgeschlossen zu haben. Google kündigte zwar Berufung an, das Gericht ordnete aber bereits die Vorbereitung der nächsten Verfahrensphase an. Ein Google-Sprecher lehnte eine Stellungnahme zu möglichen Sanktionen ab; auch das Justizministerium äußerte sich bislang nicht zu den laufenden Überlegungen.