Umfrage: SPD verkürzt Abstand zur AfD in Brandenburg

Die SPD in Brandenburg hat laut einer neuen Umfrage ihren Rückstand auf die AfD verringert. Analysten vermuten, dass viele Wähler von CDU, Grünen und BSW zur SPD wechseln, um einen Sieg der AfD zu verhindern.

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Umfrage: SPD verkürzt Abstand zur AfD in Brandenburg

Wahlplakate der AfD und der SPD in Brandenburg.

© Die SPD verringert einer Umfrage zufolge ihren Rückstand auf die AfD und könnte am Sonntag in Brandenburg stärkste Kraft werden.

Potsdam. – In der brandenburgischen Parteienlandschaft zeichnet sich derzeit ein spannender Trend ab: Die SPD holt im Kampf gegen die AfD auf. Laut einer aktuellen Umfrage von Infratest dimap von Anfang September konnte die SPD ihren Rückstand auf die AfD innerhalb einer Woche um drei Prozentpunkte verringern. Während die AfD unverändert bei 27 Prozent liegt, konnte sich die SPD auf 26 Prozent verbessern.

Sonntagsfrage Landtagswahl Brandenburg 12. September 2024

Infratest dimap, in Prozent

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Analysten vermuten, dass viele Wähler von CDU, Grünen und BSW zur SPD wechseln, um einen Sieg der AfD zu verhindern. Das erinnert an die Landtagswahl vor fünf Jahren, als die Sozialdemokraten in einer ähnlichen Situation am Ende stärkste Kraft wurden. Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hatte bereits seinen Rücktritt für den Fall eines Wahlsieges der AfD angekündigt. Die SPD profitiert offenbar von der strategischen Entscheidung vieler Wähler, die den Sozialdemokraten die größten Chancen einräumen, die AfD auf den zweiten Platz zu verweisen. Auch bei der letzten Landtagswahl in Sachsen-Anhalt 2021 wählten die Bürger letztlich taktisch die CDU, um die AfD vom ersten Platz fernzuhalten.

Verlierer: CDU, Grüne und BSW

Der Aufwärtstrend der SPD geht allerdings zulasten der anderen Parteien. Die CDU verliert zwei Prozentpunkte und liegt nun bei 16 Prozent; das BSW verliert ebenfalls zwei Punkte und kommt auf 13 Prozent. Besonders drastisch ist der Abwärtstrend bei den Grünen, die einen halben Prozentpunkt auf 4,5 Prozent verlieren und damit unter die Sperrklausel von fünf Prozent rutschen könnten. Ihnen droht ein Verlust von 6,3 Prozentpunkten gegenüber ihrem Ergebnis von 2019, als sie noch 10,8 Prozent erreichten.

Auch die Linke muss mit deutlichen Verlusten rechnen. Sie stagniert zwar bei vier Prozent, verliert aber im Vergleich zur letzten Landtagswahl rund 6,7 Prozentpunkte. Ähnlich ergeht es den Freien Wählern, die mit 4,5 Prozent ebenfalls den Wiedereinzug in den Landtag verpassen könnten. Da aber in Brandenburg der Gewinn eines Direktmandats ausreicht, um die Grundmandatsklausel zu aktivieren, können sich Grüne und Freie Wähler kleine Hoffnungen machen.

Regierung ohne Mehrheit?

Sollte sich das aktuelle Stimmungsbild in der Wahl widerspiegeln, könnte die amtierende Koalition aus SPD, CDU und Grünen ihre Mehrheit verlieren. Da insgesamt 18 Prozent der Wählerstimmen auf Parteien entfallen, die nicht im Landtag vertreten wären, könnten bereits 41,5 Prozent der Stimmen für eine parlamentarische Mehrheit ausreichen. SPD und CDU kämen zusammen auf 42 Prozent, eine mögliche Koalition aus AfD und BSW auf 40 Prozent.

Die aktuelle Dynamik erinnert stark an die Entwicklung vor der Landtagswahl 2019. Damals lag die SPD in den Umfragen kurz vor der Wahl bei 20 bis 22 Prozent, erreichte am Ende aber 26,2 Prozent. Auch damals verloren Grüne und CDU deutlich, während die AfD die Prognosen übertraf und statt der erwarteten 20 bis 22 Prozent am Ende 23,5 Prozent der Stimmen erhielt.

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