Umfrage-Sensation: Nur 17 Prozent zufrieden mit Migrationspolitik
Deutschland ist nach wie vor ein attraktives Einwanderungsland. Doch die Mehrheit der Deutschen findet es nicht gut, dass so viele Migranten ins Land kommen. Sie wünschen sich eine restriktivere Asylpolitik, wie eine aktuelle Umfrage zeigt.
Berlin. – Eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts INSA im Auftrag der Bild-Zeitung zeigt deutlich: Die Mehrheit der Deutschen ist der Meinung, dass die Regierung in der Migrationsfrage nicht konsequent genug handelt. 74 Prozent der Befragten halten die Maßnahmen gegen illegale Einwanderung derzeit für zu schwach, nur 17 Prozent sind damit zufrieden. Besonders stark ist diese Kritik mit 91 Prozent bei den Anhängern der BSW-Partei, am geringsten mit 46 Prozent bei den Wählern der Grünen.
Eine große Mehrheit von 72 Prozent der Befragten unterstützt auch die Idee, Asylverfahren verstärkt an den EU-Außengrenzen durchzuführen. Lediglich 16 Prozent halten dies für falsch. Die größte Ablehnung kommt erwartungsgemäß mit 44 Prozent von den Wählern der Grünen, die größte Zustimmung mit 84 Prozent von den Anhängern der AfD.
Auf die Frage, welche Partei in der aktuellen Bundesregierung am wenigsten bereit sei, das Asylrecht zu verschärfen, antworteten 40 Prozent der Befragten mit den Grünen. Vor allem AfD-Wähler (49 Prozent) und CDU/CSU-Anhänger (48 Prozent) sehen hier die Grünen in der Verantwortung.
Mehrheit für Asylverfahren an der EU-Außengrenze
Die klare Präferenz der Deutschen zeigt sich auch bei der Frage nach der Zuwanderungspolitik: 69 Prozent wollen (eher) weniger Zuwanderung nach Deutschland. Nur elf Prozent sind für mehr Zuwanderung, während 14 Prozent unentschieden sind und sechs Prozent keine Angabe machen.
Wähler der Grünen sprechen sich mit 38 Prozent am seltensten für weniger Zuwanderung aus, aber auch bei ihnen ist eine relative Mehrheit für eine restriktivere Politik. Deutlich höher ist die Zustimmung für weniger Zuwanderung bei Anhängern anderer Parteien, insbesondere bei Wählern des BSW (87 Prozent) und der AfD (92 Prozent).
Bemerkenswert ist, dass jüngere Befragte (18 bis 29 Jahre) mit 25 Prozent am häufigsten für mehr Zuwanderung sind. Allerdings wünscht sich fast die Hälfte dieser Altersgruppe (49 Prozent) weniger Zuwanderung.
Die Ergebnisse der INSA-Umfrage, an der 1.003 Personen zwischen dem 28. Juni und dem 1. Juli teilnahmen, spiegeln eine klare Meinungsbildung in der deutschen Öffentlichkeit zu Fragen der Migrationspolitik wider.