Oberösterreich: FPÖ in Umfragen auf Platz eins und deutlich vor ÖVP
Eine neue Erhebung zeigt ein stabiles politisches Kräfteverhältnis in Oberösterreich: Die FPÖ kann ihren deutlichen Vorsprung behaupten und profitiert weiterhin vom bundespolitischen Rückenwind.
Manfred Haimbuchner kann sich über einen Spitzenwert in einer aktuellen Umfrage für seine Partei freuen.
© FPÖLinz. – Die jüngste Spectra-Erhebung für das Politikbarometer der OÖNachrichten bestätigt eine Entwicklung, die sich bereits im Vorjahr abgezeichnet hatte: Die FPÖ baut ihre Spitzenposition in Oberösterreich weiter aus. Mit 35 Prozent liegt sie deutlich vor der ÖVP, die 25 Prozent erreicht.

Trend verfestigt sich seit 2024
Bereits der erstmalige Vorsprung der Freiheitlichen im Jahr 2024 hatte als politischer Einschnitt gegolten. Nun zeigt die aktuelle Messung, dass sich das Kräfteverhältnis nicht verändert hat. Laut Spectra-Chef Stephan Duttenhöfer handle es sich nicht mehr um einen „Ausreißer“. Seit der Landtagswahl 2021 habe sich die Stimmung klar in Richtung FPÖ entwickelt, was maßgeblich vom bundespolitischen Umfeld beeinflusst wurde, in dem die Freiheitlichen weiterhin deutlich vorne liegen. Laut Duttenhöfer profitiert die FPÖ „in hohem Maße“ vom überregionalen Trend. Dies zeigt sich auch daran, dass die persönlichen Werte des FPÖ-Landeschefs Manfred Haimbuchner stagnieren oder leicht nachgeben, während seine Partei zulegt. Die Dynamik kommt somit überwiegend von außen.
ÖVP verliert Entkopplung vom Bund
Laut Spectra kann sich die Volkspartei nicht mehr vom nationalen Trend absetzen wie früher. Es gelingt der Landespartei seit geraumer Zeit nicht, eigene Akzente zu setzen. Aktuelle Problemlagen wie OP-Verschiebungen und die Causa Klinikum Rohrbach erschweren zusätzlich das politische Image. „Es ist gerade keine sehr günstige Zeit für die ÖVP“, so Duttenhöfer. Ein klarer Ausreißer nach oben ist Landeshauptmann Thomas Stelzer. In einer hypothetischen Direktwahl käme er auf 39 Prozent, das sind fünf Punkte mehr als zuletzt. Sein persönlicher Amtsbonus bleibt damit stark ausgeprägt.
Parteien verlieren an Sympathie
Bei der SPÖ zeigt sich ein anderes Bild: Landesparteichef Martin Winkler ist nur 39 Prozent der Befragten ein Begriff, was seine Startphase prägt. Die Grünen hingegen können auf 14 Prozent zulegen. Die NEOS rutschen von acht auf sechs Prozent ab. Duttenhöfer schreibt diesen Rückgang der Regierungsrolle im Bund zu. Bemerkenswert ist, dass alle Parteien bei den Sympathiewerten im negativen Bereich liegen. Duttenhöfer spricht von einer paradoxen Situation: „Wir leben in hochpolitischen Zeiten, aber die politischen Parteien können das nicht nutzen. Die Oberösterreicher sind parteienmüde.“




