Joachim Paul: „Die Deutschen merken, welche Konflikte importiert wurden“

Mit dem Angriff der Hamas auf Israel vor rund einer Woche ist der Nahost-Konflikt erneut eskaliert. Diese Entwicklung löst auch in Deutschland Ängste aus, erklärt Joachim Paul in seinem Kommentar für FREILICH.

Kommentar von
13.10.2023
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2 Minuten Lesezeit
Joachim Paul: „Die Deutschen merken, welche Konflikte importiert wurden“

Pro-Palästina-Demonstranten

© IMAGO / Le Pictorium

Die Hamas hat den Krieg der Bilder verloren – vorerst. Für alle, die sich jetzt mit den Palästinensern solidarisch erklären, sind die Bilder von toten Jugendlichen, die einen „Rave“ in der Nähe des Gazastreifens besucht haben, von wie Vieh abgeführten und vermutlich vergewaltigten Frauen eine schwere Hypothek, ein politisches Desaster.

Denn gerade in Europa wecken diese Bilder reale Ängste vor kulturfremder orientalischer Masseneinwanderung, das Stichwort Silvester in Köln genügt in Deutschland. Über diesen Zusammenhängen schwebt eine Frage: Wie werden diese angesprochenen Gruppen, also Hamas-Anhänger, radikale Muslime und Menschen, die unseren Staat, unsere Kultur und unsere Gesetze ablehnen und hier zwar überwiegend Kostgänger unseres Sozialstaates sind, sich aber dennoch moralisch überlegen fühlen, mit uns und unseren Frauen („deutsche Schlampe“) umgehen, wenn sie irgendwann eine die Gesellschaft prägende Größe erreicht haben und kein Politikwechsel erfolgt, der diese Gefahr ein für allemal bannt? Der unser Deutschland im Innern wehrhaft macht – geistig und materiell.

Ein Fenster an neuen Möglichkeiten

Vertierte Horden: Es gehört zur erstaunlichen Dialektik des nun auch in Europa omnipräsenten Krieges, dass dieser Begriff wohl nicht mehr als per se als „Diskriminierung“ gilt und mit einer Handbewegung abgetan wird, sondern debatten- und anschlussfähig geworden ist.

Die Deutschen merken gerade mehr und mehr, welche Konflikte die Altparteien in unser Land importiert haben. Vielleicht braucht es nicht mehr viele Menetekel, die sich der Bildsprache des Nahen Ostens bedienen, damit auch Lieschen Müller begreift, dass der „menschengemachte Bevölkerungswandel“ (Irmhild Boßdorf) eine Schicksalsfrage ist. Für die weißen Europäer, für uns.

In Hessen sind auch grüne Wähler zur AfD abgewandert, mit fast 20 Prozent ist die Partei eine feste Größe in der politischen Landschaft. Sie wird Deutschland regieren. Mehr noch: Die von Vorfeld und AfD in den Diskurs eingebrachte Forderung nach Remigration zieht weitgehend unwidersprochen ihre Kreise. Sie verfestigt sich und erweitert den Diskursraum.

Phillip Huemer (Heimatkurier) hat Recht: Die Zeichen für Entislamisierung und Remigration stehen günstiger denn je. Die Bilder aus bundesdeutschen Großstädten, in denen Taugenichtse und Tagediebe offensichtlich bis tief in die Nacht Zeit haben, ihren Hass auf Israel herauszubrüllen, zeigen wie ein Fieberthermometer, was aus unserem Land geworden ist.

Das gilt es jetzt kühl und pragmatisch zu nutzen. Und sich nicht in feinsinnigen und typisch deutschen, weil romantischen Gerechtigkeitsabwägungen zu verlieren.

Ein starkes Deutschland

Aber ist das nicht politisches Biedermeier, das der deutschen Rechten schlecht zu Gesicht steht?

Nein, denn weder die Hamas noch Israel werden sich von irgendwelchen Parteipositionen in Deutschland beeinflussen lassen. Aus gutem Grund. Unser Land, eine Mittelmacht mit einer Liliput-Armee ohne globale Reichweite, wird seit Jahrzehnten außenpolitisch nicht mehr ernst genommen, ist nur noch als salbadernder Zahlmeister interessant.

Wir zahlen einfach für alles: für die U-Boote des wirtschaftlich übermächtigen Israel, für die korrupten „Behörden“ des gescheiterten Staates Gaza, die es noch nicht einmal geschafft haben, eine krisensichere und unabhängige Wasserversorgung aufzubauen, die die „Juden“ nicht einfach abstellen können. Verrückt.

Ein starkes Land hätte die eigenen Leute mit Militärflugzeugen ausgeflogen und eine klare Botschaft gesendet: Wenn auch nur einem Deutschen ein Haar gekrümmt wird, werden die Täter zur Rechenschaft gezogen und gleichzeitig ein Exempel statuiert, das eindrucksvoll nachwirkt. Auch wenn es Jahre dauert.

Wer sich auch nur ein paar Stunden mit dem Krieg oder dem Konflikt beschäftigt, kann ungefähr voraussagen, wie die Geschichte ausgehen wird: Israel wird die Hamas vernichten, die viel beschworenen islamischen und arabischen Brüder werden ihren „Brüdern“ wie immer nur symbolisch beistehen und bald hinter den Kulissen mit Israel verhandeln.


Zur Person:

Joachim Paul ist Abgeordneter für die AfD im Landtag Rheinland-Pfalz. Er interessiert sich für die Digital- und Bildungspolitik.

Die in Gastbeiträgen geäußerten Ansichten geben ausschließlich die Meinung des jeweiligen Autors wieder und entsprechen nicht notwendigerweise denen der Freilich-Redaktion.

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