Fast 500 Polizeieinsätze in Hamburgs Asylheimen seit Jahresbeginn
Bis Anfang Mai kam es in den Hamburger Asylunterkünften zu Hunderten von Polizeieinsätzen. Diese entwickeln sich zunehmend zu Brennpunkten.
Die Asylsunterkunft in der Sophienterrasse, Harvestehude Hamburg. (Symbolbild)
© IMAGO / Hanno BodeHamburg. – Hamburgs Flüchtlingsunterkünfte stehen erneut im Fokus: Eine Anfrage der AfD-Fraktion hat eine alarmierende Zahl an Polizei- und Feuerwehreinsätzen offenbart. So verzeichnete die Polizei im Jahr 2024 in den Unterkünften der Hansestadt insgesamt 1.044 Einsätze. Bis Anfang Mai 2025 kamen bereits fast 500 weitere hinzu. Besonders auffällig ist die Situation in der Unterkunft an der Schlachthofstraße 3 in Harburg: Allein in den ersten Monaten des Jahres 2025 wurden dort 75 Polizeieinsätze registriert.
Breites Spektrum an Einsatzgründen
Die Anlässe für Polizeieinsätze sind vielfältig und reichen von alltäglichen Konflikten bis hin zu schweren Straftaten. Neben häufigen Streitigkeiten und Bedrohungen wurden auch Schlägereien, Sexualdelikte und Selbsttötungsversuche dokumentiert.
Dirk Nockemann, Fraktionschef und innenpolitischer Sprecher der AfD, kommentiert die Zahlen: „Über 500 Polizeieinsätze und über 700 Feuerwehreinsätze in Flüchtlingsunterkünften in wenigen Monaten bedeuten eine unzumutbare Belastung für unsere Polizeikräfte. Diese wichtigen Ressourcen fehlen andernorts.“
Angriffe auf Einsatzkräfte: Keine genauen Zahlen
Ein besonders brisanter Punkt der Anfrage betrifft Straftaten gegen Polizei- und Feuerwehrkräfte. Hierzu bleibt der Senat eine klare Antwort schuldig: Im Vorgangsverwaltungs- und Vorgangsbearbeitungssystem der Staatsanwaltschaft MESTA werde nämlich nicht erfasst, ob Verletzte eines Verfahrens Feuerwehreinsatzkräfte beziehungsweise Polizeieinsatzkräfte sind. Eine detaillierte Auswertung wäre nur durch die manuelle Durchsicht tausender Akten möglich, was zeitlich nicht machbar sei.
Kriminalitäts-Hotspots und politische Forderungen
Die hohe Anzahl an Einsätzen wirft Fragen zur Sicherheit in den Unterkünften auf. Nockemann sieht darin ein drängendes Problem: „Es kann nicht sein, dass Flüchtlingsunterkünfte zu Kriminalitäts-Hotspots werden.“ Er fordert konsequente Maßnahmen: „Wenn vermeintlich Schutzsuchende bereits in den Unterkünften zu kriminellen Gewalttätern werden, muss die Abschiebung auf dem Fuße folgen“. Die Devise müsse lauten: „Wer Gewaltstraftaten begeht, verwirkt sein Bleiberecht“. Hamburg müsse den „Abschiebemotor“ anschmeißen.