Energiewende in NRW? Schwarz-Grün feiert feiert 20-Grad-Büros und LED-Lampen
Während sich die Landesregierung in Düsseldorf für leichte Aufzüge, abgeschaltete Kühlschränke und reduzierte Raumtemperaturen selbst lobt, wächst die Kritik an ihrer grünen Symbolpolitik. Die AfD spricht von einem „politischen Armutszeugnis“.
In NRW hält die Regierung weiterhin freiwillig an den Sparvorgaben fest und lobt die kleinen Maßnahmen, die zum Energiesparen umgesetzt werden.
© IMAGO / Sven SimonDüsseldorf. – Drei Jahre nach der Energiekrise halten die Ministerien in Nordrhein-Westfalen weiterhin an freiwilligen Sparvorgaben fest. Wie eine dpa-Umfrage ergab, wird in vielen Landesbehörden weiterhin nur bis 20 Grad geheizt. Auch Kühlschränke und Handtrockner bleiben ausgeschaltet und im Umweltministerium sind sogar die Aufzüge leichter geworden.
Während in Zeiten der Energiekrise eine Maximaltemperatur von 19 Grad gesetzlich vorgeschrieben war, dürfen die Behörden nun wieder selbst entscheiden. In der Praxis bleibt es jedoch meist bei 20 Grad, so zum Beispiel in der Staatskanzlei sowie in den Ministerien für Schule, Bau und Flüchtlinge. Nur im Innenministerium ist es mit 22 Grad etwas wärmer, wie die Kölnische Rundschau berichtet.
Von LED-Lampen bis leichten Aufzügen
Laut Angaben des Hauses von Innenminister Herbert Reul (CDU) werden die Leuchtmittel „sukzessive auf LED umgestellt“. Auch andere Ressorts folgen diesem Beispiel. So erklärte das Gesundheitsministerium: „Die Beleuchtung in der Tiefgarage wurde auf LED umgestellt. Die Umstellung der Bürobeleuchtung auf LED soll noch im Jahr 2025 beginnen.“
Das Umweltministerium meldete ungewöhnliche Maßnahmen: „Bei der Modernisierung der Aufzugsanlage wurde die Anlage gewichtsreduzierend und dadurch energiesparend ausgeführt.“ Dazu wurde die Innenverkleidung von vier Aufzügen durch leichtere Materialien ersetzt.
Abgeschaltete Handtrockner und Kühlschränke
Auch in anderen Gebäuden bleibt der Energiesparmodus aktiv. So sind im Finanzministerium elektrische Händetrockner und Belüftungsanlagen außer Betrieb und im Wirtschaftsministerium wurde laut einer Sprecherin „die Hälfte der vorhandenen Kühlschränke abgeschaltet“.
Klimaministerin Mona Neubaur (Grüne) lobte die ergriffenen Maßnahmen und sagte: „Dank klugem und besonnenem Handeln ist die zurückliegende Energiekrise in Nordrhein-Westfalen nicht zu einer Versorgungskrise geworden. Wir gehen gut vorbereitet in den Winter und die anstehende Heizperiode. Die Energieversorgung ist gesichert und unsere Unternehmen sind besser vorbereitet.“
AfD spricht von „politischem Armutszeugnis“
Von der AfD-Fraktion im Landtag kommt scharfe Kritik. Ihr energiepolitischer Sprecher Christian Loose erklärte in einer Pressemitteilung: „Wenn man keine echten Erfolge vorweisen kann, feiert man eben ausgeschaltete Kühlschränke.“ Während die Energiewende Milliarden koste, Unternehmen vertreibe, Arbeitsplätze vernichte und die Versorgungssicherheit gefährde, verkaufe die Regierung „banale Stromsparmaßnahmen als großen Fortschritt“.
Für Loose ist die Kampagne „keine Erfolgsmeldung, sondern ein politisches Armutszeugnis“. Wer in der Verwaltung wirklich sparen wolle, müsse bei „ihrem aufgeblähten Apparat“ anfangen. In den letzten zehn Jahren seien dort rund 4.800 neue Stellen entstanden. Statt weiterer Posten brauche es endlich Entlastung für Bürger und Betriebe, so Loose: „Sparen wir nicht an der heißen Luft von Handtrocknern, sondern von Regierungspolitikern.“