Vetternwirtschaft in Sachsen? Ex-SPD-Staatssekretär bekommt Spitzenposten bei ZEFAS
In Sachsen übernimmt ein entlassener SPD-Staatssekretär nun die Leitung einer teuren Landesbehörde und entfacht damit den Verdacht politischer Gefälligkeiten.
Vogel leitet die Behörde ZEFAS seit Oktober 2025.
© IMAGO / HärtelPRESSDresden. – In Sachsen sorgt eine Personalentscheidung der Landesregierung für politische Kritik. Auslöser ist die Ernennung des ehemaligen Staatssekretärs Sebastian Vogel zum Leiter des „Zentrum für Fachkräftesicherung und Gute Arbeit Sachsen“ (ZEFAS), das dem Geschäftsbereich des Wirtschaftsministeriums unter der Leitung der SPD angehört.
Die Personalie gilt als brisant, da Vogel zuvor im SPD-Sozialministerium unter Petra Köpping tätig war, jenem Ressort, das laut der AfD jahrelang die Asylindustrie in Sachsen rechtswidrig gefördert habe. Laut der Partei wurde genau wegen dieser Vorgänge ein Untersuchungsausschuss im Landtag eingesetzt.
AfD spricht von „Vetternwirtschaft“
Wie aus einer Kleinen Anfrage des AfD-Abgeordneten Thomas Thumm hervorgeht, verursacht das Zentrum monatliche Personalkosten von rund 150.000 Euro. Laut der Antwort auf die Anfrage gab es 18 Bewerbungen für die Leitungsposition. „Es hätte also 17 Alternativen zu Sebastian Vogel gegeben“, heißt es von der AfD dazu.
Der AfD-Fraktionsvorsitzende Jörg Urban kritisierte die Ernennung scharf. „Das vor einigen Jahren aufgebaute ZEFAS ist komplett überflüssig. Behörden wie diese gibt es nur aus einem Grund: Die SPD will damit Parteifreunde versorgen.“ Urban kritisiert zudem die fachliche Eignung Vogels: „Sebastian Vogel ist Politologe und Historiker. Warum er nun auf einmal ein Wirtschaftsfachmann sein soll, erschließt sich mir nicht“. Ihm sei er nur als „Fachmann“ dafür aufgefallen, „linken Vereinen Steuergelder zuzuschanzen“.