Corona: Sachsen erkennt kaum Impfopfer an
Die geringe Zahl der anerkannten Entschädigungen für Impfopfer sorgt in Sachsen für Kritik. Die AfD wirft der Staatsregierung unter anderem mangelnde Sensibilität vor.
In diesem Jahr hatten in Sachsen Anträge auf Entschädigung nach einer Coronaimpfung bisher kaum Erfolg. (Symbolbild)
© IMAGO / Sylvio DittrichDresden. – Bis zum 30. Juli 2025 wurden im Freistaat Sachsen insgesamt 813 Entschädigungsanträge im Zusammenhang mit mutmaßlichen Coronaimpfschäden gestellt. Lediglich 30 Fälle fanden Anerkennung, was einer Erfolgsquote von weniger als vier Prozent entspricht. Im gesamten ersten Halbjahr 2025 kam es ausschließlich zu Ablehnungen.
Besonders tragisch ist der Fall eines 46-Jährigen, der wenige Tage nach einer Impfung mit dem Präparat von Pfizer verstarb. Die Angehörigen erhielten erst fast drei Jahre später den ablehnenden Bescheid und haben inzwischen Widerspruch eingelegt.
Anfrage der AfD bringt Zahlen ans Licht
Die Zahlen gehen aus der Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage des AfD-Abgeordneten André Wendt hervor. Dieser kritisiert den Umgang mit den Betroffenen scharf und wirft der Landesregierung mangelnde Sensibilität vor.
Dabei erinnert Wendt auch an die Rolle von Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) während der Impfkampagne: „CDU-Ministerpräsident Michael Kretschmer bewarb das Impfen als Akt der Solidarität und Nächstenliebe. Im Grunde genommen warf er damit den Ungeimpften ein unchristliches Verhalten vor.“
Zweifel an Impfstoffzulassung und fehlender Fremdschutz
Der AfD-Politiker verweist zudem auf die Bedingungen der Zulassung: „Es wurde also ein enormer Druck auf die Bevölkerung ausgeübt, obwohl es sich um bedingt zugelassene Impfstoffe handelte, die zudem keinen Fremdschutz boten“. Gerade unter diesen Gesichtspunkten könne er es „absolut nicht nachvollziehen“, warum selbst bei Todesfällen von jungen Menschen, die zwei Wochen nach der Impfung verstarben, keine Großzügigkeit bei der Frage der Entschädigung gezeigt werde.
Wendt kündigte an, sich weiter für die Betroffenen einsetzen und die Aufarbeitung der Coronazeit vorantreiben zu wollen. „Nichts darf unter den Tisch gekehrt werden“, so der AfD-Abgeordnete.