AfD trotz Wahlerfolgen auch 2025 in den Talkshows des ÖRR unterrepräsentiert
Trotz 20,8 Prozent bei der Bundestagswahl wurde die AfD nur einmal in große Talkshows eingeladen. Die Grünen waren dagegen deutlich überrepräsentiert.
Bärbel Bas (SPD) und Jens Spahn (CDU) zu Gast bei Markus Lanz.
© IMAGO / teutopressBerlin. – Eine Analyse der Gästeauftritte in den großen Talkshows von ARD und ZDF seit der Bundestagswahl am 23. Februar 2025 zeigt eine deutliche Schieflage. Die Alternative für Deutschland ist demnach in den 65 untersuchten Sendungen deutlich unterrepräsentiert. Laut der Untersuchung des X-Nutzers Jakob Müßiggänger war die AfD nur in einer einzigen Sendung vertreten, obwohl sie bei der Bundestagswahl 20,8 Prozent erreichte.
Grüne in Talkshows überproportional präsent
Deutlich häufiger waren dagegen die Grünen vertreten. Bei einem Ergebnis bei der Bundestagswahl von 11,6 Prozent waren sie in 21 Sendungen präsent, was einem Anteil von 17,5 Prozent entspricht. SPD und CDU/CSU waren ebenfalls überproportional vertreten. Die SPD erreichte bei der Bundestagswahl 16,4 Prozent und kam in 34 Sendungen vor (28,3 Prozent). Die CDU/CSU kam mit 26,5 Prozent auf 45 Sendungen (37,5 Prozent).
Die Linke und die FDP wurden weitgehend proportional eingeladen. Die Linke erreichte 8,8 Prozent und war in elf Sendungen vertreten (9,2 Prozent), die FDP mit 4,3 Prozent in sieben Sendungen (5,8 Prozent). Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) war mit einem angegebenen Anteil von 4,9 Prozent in sechs Sendungen vertreten (fünf Prozent). Dies entspricht weitgehend dem in der Untersuchung angegebenen Anteil.
Abschaffung des ÖRR gefordert
In den Sozialen Medien werden diese Zahlen überwiegend sarkastisch kommentiert: „Sehr ausgewogen! Sofern man den Sozialismus wiederhaben möchte“, schreibt ein Nutzer. „Wer sich sowas anschaut, hat ohnehin die Kontrolle über sein Leben verloren und lässt sich vermutlich die GEZ auch noch automatisch vom Konto abbuchen“, heißt es in einem anderen Kommentar. Auch die Abschaffung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks wird gefordert.