AfD-Abgeordneter Froelich warnt: Der Westen trägt Schuld an der Verrohung im Irak

Im Europaparlament hat der AfD-Abgeordnete Tomasz Froelich die westliche Kriegsintervention im Irak scharf kritisiert und auf die verheerenden Folgen der Sanktionspolitik hingewiesen.

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AfD-Abgeordneter Froelich warnt: Der Westen trägt Schuld an der Verrohung im Irak

Wenn die EU glaubwürdig bleiben wolle, müsse man Entwicklungen, die man anderswo anprangere, in Europa eben auch bekämpfen, so Froelich.

© AfD

Der AfD-Europaabgeordnete Tomasz Froelich rechnete vergangene Woche im Europaparlament in der Debatte über die neuen Frauengesetze im Irak mit dem westlichen Kriegsinterventionismus ab. Er kritisierte Kinderehen, weibliche Genitalverstümmelung und legale Vergewaltigung in der Ehe. Im Irak würden die Sitten verrohen, so Froelich. „Natürlich hat das viel mit der dortigen Kulturpraxis zu tun, aber auch mit westlicher Interventionspolitik“.

Opfer der Sanktionspolitik

In seiner Rede kritisierte er, dass Saddam Hussein mal „der gute Schurke“ und mal „der schlechte“ gewesen sei. In den 80er-Jahren habe man den Irak im Krieg gegen den Iran unterstützt, in den 90er-Jahren habe man den Irak mit Sanktionen überzogen. „Die Folgen waren katastrophal“, kritisierte Froelich und verwies auf über eine Million Menschen, die dieser Sanktionspolitik zum Opfer gefallen seien, darunter 500.000 Kinder.

Als später der Einmarsch der USA in den Irak mit einer Lüge begründet worden sei, sei das Land noch tiefer ins Chaos gestürzt worden. Bürgerkrieg, Verrohung der Moral und Christenverfolgung seien die Folge gewesen. Froelich verwies in diesem Zusammenhang auf die Zahl der Christen, die innerhalb von 20 Jahren um 90 Prozent zurückgegangen sei: „Von anderthalb Millionen Christen auf 150.000 Christen - das ist eine Katastrophe“. Er wolle den Irak nicht belehren, so Froelich am Ende seiner Rede, aber er wünsche sich Stabilität für den Irak. „Denn Stabilität ist die Bedingung für Schütz von Frauen und für Schutz von Christen“.

Wunsch nach interessensgeleiteter Außenpolitik

Froelich bekräftigte auf X, dass es nicht darum gehen dürfe, fremde Länder zu belehren, sondern mit ihnen gemeinsame Interessen zu definieren, wie etwa Stabilität vor Ort, Zusammenarbeit bei der Remigration und die Koppelung von Entwicklungshilfe daran. „Eben interessengeleitete statt wertebasierte Außenpolitik, also genau das Gegenteil von Baerbocks 'feministischer Außenpolitik'“, so Froelich.

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