Quote von nur 5,9 Prozent: Arbeitsagentur vermittelt kaum Jobs in Sachsen
Trotz Tausender Beschäftigter schaffen es in Sachsen nur wenige Jobvermittler, Arbeitslose tatsächlich in neue Jobs zu bringen. Die Opposition sieht darin ein Systemversagen.
Nur ein kleiner Prozentsatz derjenigen, die im Jahr 2025 eine neue Beschäftigung aufgenommen haben, fand seine Arbeit über die Agentur für Arbeit.
© IMAGO / BihlmayerfotografieDresden. – In Sachsen gelingt es der Arbeitsagentur nur, einen Bruchteil der Jobs zu vermitteln. Von den 53.943 Personen, die im Jahr 2025 eine neue Beschäftigung aufgenommen haben, fanden lediglich 3.178 ihren Arbeitsplatz über die staatliche Behörde. Das entspricht einer Vermittlungsquote von 5,9 Prozent. Dies geht aus der Kleinen Anfrage des AfD-Landtagsabgeordneten Thomas Thumm hervor.
Tausende Beschäftigte – kaum direkte Vermittlung
Laut Staatsregierung verfügen die sächsischen Arbeitsagenturen über mehr als 3.200 Vollzeitstellen, in den Jobcentern sind es zusätzlich über 2.500. Von diesem Personal arbeiten jedoch lediglich rund 271 Mitarbeiter im Bereich der sogenannten „arbeitnehmerorientierten Vermittlung“. Somit ist nur ein Bruchteil der Beschäftigten tatsächlich für die direkte Arbeitsvermittlung zuständig.
Kritik von der Opposition
Thumm kritisiert in diesem Zusammenhang eine Schieflage in der Aufgabenverteilung: „Die Arbeitsagenturen sind ein riesiges Bürokratie-Monster. Statt sich darauf zu konzentrieren, Arbeitslose wieder in Arbeit zu bringen, hat anscheinend die Selbstverwaltung der eigenen Behörde höchste Priorität.“ Der AfD-Politiker fordert eine grundlegende Umstrukturierung. Die Arbeitsagenturen sollen demnach personell verschlankt werden und ihren Kernauftrag der Arbeitsvermittlung wieder in den Mittelpunkt stellen.
Vor dem Hintergrund der aktuellen Arbeitsmarktlage ist die Diskussion besonders brisant. In Sachsen sind derzeit 151.233 Menschen arbeitslos, und die Tendenz ist steigend.