Muslimische Schüler machen 35 Prozent der Volksschüler in Wien aus

Die jüngste Datenerhebung der Bildungsdirektion zeigt einen deutlichen Wandel des Anteils muslimischer Schüler an den Wiener Volksschulen. Waren die Schüler vor sechs Jahren noch mehrheitlich Christen, so ist nun der Islam das Religionsbekenntnis Nummer eins.

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Muslimische Schüler machen 35 Prozent der Volksschüler in Wien aus

An den Wiener Volksschulen ist der Anteil muslimischer Schüler in den letzten Jahren deutlich gestiegen.

© IMAGO / Funke Foto Services

Wien. – An den öffentlichen Volksschulen in Wien sind 35 Prozent der Schüler muslimischen Glaubens. Das geht aus einer aktuellen Erhebung der Bildungsdirektion für das Schuljahr 2023/24 hervor. Der Anteil der christlichen Kinder liegt bei 37 Prozent, davon sind 21 Prozent römisch-katholisch und 13 Prozent orthodox. Kinder ohne religiöses Bekenntnis machen 26 Prozent aus, während jeweils zwei Prozent evangelisch oder anderen Glaubensrichtungen angehören.

Die Erhebung bezieht sich allerdings nur auf öffentliche Schulen; Daten zu den privaten Volksschulen, die rund zehn Prozent der Schüler ausmachen, liegen nicht vor. Demografische Veränderungen ergeben sich aus den großen Migrations- und Fluchtbewegungen der letzten Jahre. Im Vergleich zu 2017 ist der Anteil der römisch-katholischen Kinder gesunken, der Anteil der muslimischen Kinder gestiegen. Damals waren noch 31 Prozent der Grundschüler römisch-katholisch und 28 Prozent muslimisch.

Folge von Migrationsströmen

Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (NEOS) betonte, dass die Religionsfreiheit ein hohes Gut sei und der Glaube Privatsache bleibe. Er betonte aber, dass in einer immer vielfältigeren Gesellschaft problematischen Werthaltungen aktiv entgegengewirkt werden müsse. Studien zeigen, dass muslimische Schüler in Wien im Durchschnitt religiöser sind und teilweise abwertende Einstellungen gegenüber Juden, der LGBTQ-Community und der Gleichstellung der Geschlechter haben.

Der Integrationsexperte Kenan Güngör wies auf Polarisierungstendenzen in den Schulen hin, die durch die starke Zuwanderung aus dem arabisch-islamischen Raum verstärkt würden. Diese Schüler seien oft religiöser und zeigten teilweise Überlegenheitsvorstellungen gegenüber anderen Religionen. Zudem erlebten Muslime Diskriminierungen in der Schule, wo ihr Anteil geringer sei, während die Skepsis gegenüber dem Islam in der Gesellschaft zunehme. Güngör betonte, dass alle gesellschaftlichen Bereiche gefordert seien, diesen Polarisierungstendenzen entgegenzuwirken.

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