Katastrophen-Stadt Berlin

Immer mehr fühlen sich unsicher

Laut einer aktuellen Meinungsumfrage fühlen sich nur wenige Berliner in ihrem Kiez sicher.

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Immer mehr fühlen sich unsicher
Berlin© flickr CC BY-SA 2.0

Berlin. - Das Meinungsforschungsinstitut Forsa hat in einer aktuellen Umfrage ermittelt, dass sich fast ein Drittel der Bewohner der Bundeshauptstadt in ihrem eigenen Kiez nicht sicher fühlt. Die im Auftrag der Berliner Zeitung (BZ) durchgeführte Studie ergab eine „im Vergleich zu anderen Städten äußerst geringe Zahl“ von Personen, die ihren Kiez als „(sehr) sicher“ bezeichnen. In der Studie wurde nach Geschlecht, Alter, ehemaliger Ost- und West-Zone sowie politischer Orientierung unterschieden.

Grün-Wähler fühlen sich am sichersten

Nur 68 Prozent aller Befragten sprachen sich für eine spürbare Sicherheit in der Stadt aus. Unter diesem Durchschnittswert liegen die Bewohner der Ostbezirke (65 Prozent), die Frauen (67 Prozent) und die Altersgruppen ab 45 Jahren (60 bis 62 Prozent). Am sichersten fühlen sich junge Menschen, unabhängig von Alter und Geschlecht. Hier gaben immerhin 84 Prozent an, sich in ihrer Wohngegend sicher zu fühlen. Andere Befragungen, etwa in der ehemaligen Bundeshauptstadt Bonn, kamen zu deutlich höheren Ergebnissen. Dort gaben 93 Prozent der Wahlberechtigten an, sich in ihrer Stadt sicher zu fühlen.

Deutliche Unterschiede gibt es auch bei der Einschätzung der politischen Parteien. Am sichersten fühlten sich die Anhänger der Grünen abends auf den Straßen Berlins. Hier gaben 87 Prozent der Befragten ein gutes oder sehr gutes Sicherheitsgefühl an. Auch die Anhänger der Linken und der FDP liegen mit 86 beziehungsweise 80 Prozent deutlich über dem Durchschnitt. Ihnen folgen die Anhänger der SPD, die sich zu 72 Prozent in ihrer Stadt sicher fühlen. Unter dem städtischen Durchschnitt liegen die Anhänger der CDU (66 Prozent) und der AfD. Wähler, die ihr Kreuz bei der AfD gemacht haben, fühlen sich nur noch zu 32 Prozent in ihrer Stadt Berlin sicher.

Geringes Sicherheitsgefühl in Öffis

Dramatischer sind die Zahlen zum Sicherheitsgefühl in öffentlichen Verkehrsmitteln. Auf die Frage „Würden Sie Ihren minderjährigen Kindern erlauben, nachts in Berlin mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren?“ antworteten insgesamt nur 23 Prozent der Befragten mit „Ja“. Am geringsten war die Zustimmung bei den weiblichen Befragten mit rund 17 Prozent. Laut BZ macht es für die Berliner nur einen geringen Unterschied, ob sie selbst Kinder haben oder nicht. Nur 22 Prozent ohne Kinder und 25 Prozent mit Kindern würden diese auch nachts in den Berliner Nahverkehr setzen.