Freilich #34: Am Weg zur Volkspartei?

Migrantenzahlen explodieren: Kreta als neues Tor nach Europa

Immer mehr Boote mit Migranten erreichen Kreta. Dabei wird eine Route über Tobruk in Libyen zur neuen Drehscheibe der Mittelmeermigration. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Ankünfte drastisch gestiegen.

/
/
1 Minute Lesezeit
Dieses Beitragsbild ist in deinem Land leider nicht verfügbar.

Die griechische Insel Kreta wird immer mehr zum Ziel von Migranten, die über das Mittelmeer nach Europa gelangen wollen. Allein am vergangenen Wochenende sind nach Angaben der griechischen Küstenwache mindestens 750 Migranten angekommen. Wie der öffentlich-rechtliche Sender ERTnews berichtete, wurden 430 von ihnen südlich der Insel von Frachtschiffen aufgenommen und der Küstenwache übergeben.

Zahl der Ankünfte steigt sprunghaft

Zuvor hatten bereits 44 Menschen die kleine Insel Gavdos südlich von Kreta erreicht. Am Sonntagmorgen landeten weitere 236 Migranten an verschiedenen Orten im Süden der Hauptinsel und wurden auf vier Gemeinden verteilt. In einer nächtlichen Aktion wurde zudem ein Boot mit 73 Migranten vor Kaloi Limenes entdeckt und an Land gebracht. Für ihre Weiterfahrt nach Heraklion wurden Busse bereitgestellt. Später trafen weitere Boote ein. Im Hafen von Loutra (Gemeinde Gortyna) gingen 96 Personen an Land und in Lentas, das in der Nähe liegt, waren es 67.

Neue Migrationsroute über Tobruk

Was alle Neuankömmlinge gemeinsam haben, ist ihre Herkunftsroute: Sie sollen laut Behörden in Tobruk (Libyen) gestartet und über das Mittelmeer nach Kreta gelangt sein. Diese Route entwickelt sich demnach zu einer der wichtigsten Migrationsrouten über das Mittelmeer.

Laut dem UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR sind bis Ende Juni dieses Jahres bereits 16.848 Migranten mit dem Boot in Griechenland angekommen. Allein auf Kreta wurden 7.135 dieser Ankünfte verzeichnet. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht das einem Anstieg von rund 350 Prozent, wie der für die Küstenwache zuständige Minister Vassilis Kikilias dem griechischen Rundfunk gegenüber erklärte.

EU plant Besuch in Libyen

Auch auf europäischer Ebene werden die Entwicklungen mit Besorgnis verfolgt. Der für Inneres und Migration zuständige EU-Kommissar Magnus Brunner kündigte an, gemeinsam mit den Migrationsministern Griechenlands, Maltas und Italiens die libysche Regierung in Tripolis besuchen zu wollen. Damit wolle man demonstrieren, dass die EU geschlossen gegen Schleuserkriminalität und illegale Migration vorgeht.

Die griechische Küstenwache geht derzeit davon aus, dass sich Tausende Menschen in der Region um Tobruk in der Hoffnung auf eine Überfahrt nach Europa befinden. Für die Überfahrt nach Kreta zahlen Migranten demnach im Durchschnitt zwischen 4.000 und 6.000 Euro an Schleuser.

Kann FREILICH auf Ihre Unterstützung zählen?

FREILICH steht für mutigen, konservativ-freiheitlichen Journalismus, der in einer zunehmend gleichgeschalteten Medienlandschaft unverzichtbar ist. Wir berichten mutig über Themen, die oft zu kurz kommen, und geben einer konservativen Öffentlichkeit eine starke Stimme. Schon mit einer Spende ab 4 Euro helfen Sie uns, weiterhin kritisch und unabhängig zu arbeiten.

Helfen auch Sie mit, konservativen Journalismus zu stärken. Jeder Beitrag zählt!