Meta stellte seit 2018 über 160 ehemalige US-Geheimdienstmitarbeiter ein

Unter den derzeitigen Meta-Mitarbeitern befinden sich Personen, die zuvor bei Behörden wie dem FBI, der CIA und dem Heimatschutzministerium beschäftigt waren.

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Meta stellte seit 2018 über 160 ehemalige US-Geheimdienstmitarbeiter ein

Vom FBI zu Meta

© IMAGO / Zoonar

Ein Twitter-Nutzer namens „Name Redacted“ hat sich bereits im Dezember 2022 die Belegschaft von Meta, zu der Facebook, Instagram und WhatsApp gehören, genauer angeschaut und festgestellt, dass die Gruppe seit 2018 mehr als 160 Personen eingestellt hat, die zuvor bei US-Geheimdiensten wie der CIA, dem FBI, der NSA, dem Heimatschutzministerium oder dem Verteidigungsministerium angestellt waren und dort hochrangige Positionen innehatten. Nun hat er die Liste aktualisiert und in diesem Zusammenhang die Frage aufgeworfen, warum Meta so viele ehemalige Geheimdienstmitarbeiter einstellt und ob es sich dabei nicht um eine moderne Version der „Operation Mockingbird“ handeln könnte. Operation Mockingbird bezeichnet ein in den 1970er-Jahren begonnenes Geheimprojekt des US-Außenministeriums zur Beeinflussung der Medien.

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Entlassungen und Löschungen

Die Liste, die der Twitter-Nutzer erstellt und auf dem Kurznachrichtendienst veröffentlicht hat, enthält nach seinen Angaben Personen, die derzeit bei Meta arbeiten und einen nachrichtendienstlichen Hintergrund haben. Die Liste beschränkt sich auf Mitarbeiter aus den Bereichen Content Moderation, Public Order sowie Trust and Security. Da die Recherchen mehr als 400 Namen ergaben, hat er Personen mit wenig oder gar keiner einschlägigen Erfahrung, wie zum Beispiel Praktikanten oder Personen, die zwischen ihrer Zeit bei einem Nachrichtendienst und ihrem Eintritt bei Meta erhebliche Lücken im Lebenslauf aufweisen, aussortiert. Hinzu kommt, dass die LinkedIn-Profile einiger Mitarbeiter privat sind, so dass die Gesamtzahl nur eine grobe Schätzung darstellt. Auffällig sei auch, so der Nutzer, dass seit der ersten Veröffentlichung der Liste im Dezember letzten Jahres einige Mitarbeiter entlassen worden seien, während andere ihre LinkedIn-Profile entweder gelöscht oder auf privat gestellt hätten.

Ehemalige CIA- und ODNI-Mitarbeiter nun bei Meta

Zu den Meta-Mitarbeitern, die früher bei US-Geheimdiensten beschäftigt waren und nun auf der Liste der Twitter-Nutzer stehen, gehören unter anderem Aaron Berman, Kristopher Rose, Shawn Turskey, Courtney Cooper, Shaarik Zafar und Rob Abrams.

Aaron Berman war mehr als zwei Jahrzehnte für die CIA tätig, bevor er im Juli 2019 zu Meta kam. Er baute das Team auf, das gegen Falschnachrichten vorgeht und arbeitete mit sogenannten Faktenprüfern zusammen, um „Fehlinformationen“ während der Wahlen in den USA und im Ausland zu löschen. In seiner vorherigen Position bei der CIA war er für die Erstellung des Presidential Daily Brief (PDB) für Präsident Trump verantwortlich. Der PDB wird dem Präsidenten der Vereinigten Staaten täglich vorgelegt und liefert ihm die wichtigsten aktuellen Erkenntnisse der amerikanischen Geheimdienste.

Ein weiterer Name auf der Liste ist Kristopher Rose. Er verbrachte zehn Jahre bei der CIA und dem ODNI (Office of the Director of National Intelligence), bevor er im März 2020 zu Meta wechselte. Während seiner Zeit beim ODNI arbeitete Rose mit Berman zusammen, um gemeinsam mit ihm den PDB für Präsident Trump zu erstellen. Nach seinem Ausscheiden aus dem ODNI wurde Rose 2020 Mitglied des Oversight Board von Meta, wo er zu den 20 Personen gehörte, die an der Entscheidung beteiligt waren, Trump von allen Meta-Plattformen zu verbannen. Nach der Sperrung wechselte Rose zur CISA (Cybersecurity & Infrastructure Security Agency), wo er als Senior Advisor für Jen Easterly tätig war. Nach anderthalb Jahren bei CISA kehrte er zu Meta zurück, wo er nun die Position des Head of Governance Insights bekleidet.

Shawn Turskey kam 2022 als Mitglied des Integrity Investigations & Intelligence Teams zu Meta und ist seit Februar 2023 gleichzeitig Mitglied des Advisory Board des Atlantic Council, einer Denkfabrik aus Washington, D.C. Von 1987 bis 2014 war Turskey als Signals Intelligence Analyst für die NSA tätig. Im Jahr 2014 wurde er geschäftsführender Direktor und dritter Befehlshaber des US Cyber Command, wo er 12.000 Mitarbeiter führte und ein Budget von 700 Millionen Dollar überwachte. Im Jahr 2018 kehrte Shawn als NSA-Beauftragter für Cyber- und Wahlsicherheit im Heimatschutzministerium zurück, bevor er 2022 zu Meta wechselte.

Musks Reaktion auf Twitter-Beitrag

Courtney Cooper bekleidet seit 2022 die angesehene Position des Director of Global Public Policy bei WhatsApp. Zu ihren früheren Arbeitgebern zählen unter anderem die CIA und der Nationale Sicherheitsrat des Weißen Hauses.

Seit 2018 ist Shaarik Zafar bei Meta in der Abteilung US Public Policy tätig. Er berät funktionsübergreifende Partner und treibt die Entwicklung zu Themen wie Jugendschutz, Hassrede, Terrorismus, Desinformation und politische Werbung voran. Bevor er zu Meta kam, war er unter anderem beim Justizministerium, Heimatschutzministerium, im Weißen Haus und beim ODNI beschäftigt.

Rob Abrams kam 2019 nach 16 Jahren beim Heimatschutzministerium zu Meta. Er ist Leiter des Law Enforcement Outreach für Südostasien und arbeitet in Singapur. Zu seinen Aufgaben bei Meta gehören die „Beratung von Regierungen bei der Gestaltung neuer Gesetze, die sich auf ihre Beziehungen zu Social-Media-Unternehmen und der Technologiebranche auswirken“, „Management der Beziehungen zur nationalen Sicherheit im Zusammenhang mit der Integrität von Wahlen“ und „Zeugenaussagen vor der Legislative zu Themen, die von der Reaktion auf Terrorismus über ausländische Einmischung in Wahlen bis hin zu Betrug reichen“.

Die Namensliste hat auf Twitter bereits eine beachtliche Reichweite erzielt. Reaktionen kamen nicht nur von unbekannten Twitter-Nutzern, sondern sogar vom neuen Twitter/X-Chef Elon Musk persönlich. Auf die Frage, ob es sich bei der ganzen Aktion um eine Neuauflage der Operation Spottdrossel handeln könnte, antwortete Musk: „Gute Frage.

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