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Wahlerfolge und Rekordwerte: Wer ist schuld am Erstarken der AfD?

Der Publizist Christian Nürnberger sieht die Ursache für den Aufstieg der AfD nicht in politischen Fehlern oder gesellschaftlichen Missständen, sondern ganz woanders. Alexander Jungbluth hält diese Haltung für überheblich und einen Angriff auf die Demokratie.

Kommentar von
17.5.2025
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1 Minute Lesezeit
Wahlerfolge und Rekordwerte: Wer ist schuld am Erstarken der AfD?

In aktuellen Umfragen liegt die AfD auf Platz eins und damit vor der Union.

© IMAGO / Chris Emil Janßen

Wenn man dem Publizisten Christian Nürnberger (SPD) Glauben schenkt, so sind es weder die Programmatik der AfD, noch die von den Altparteien verursachten äußeren Umstände wie die zunehmende Teuerung der Lebenshaltungskosten, das Ausmaß der Asylkrise auf die gesamte soziale Infrastruktur – beispielsweise auf den Wohnungsmarkt oder das Gesundheitssystem – oder die mangelnde innere Sicherheit der Grund für den Sinneswandel mancher Menschen in der Wahlkabine. 

Nein, Schuld an all dem Schlamassel, sprich am Erstarken rechter und konservativer Kräfte in Europa und den Vereinigten Staaten, sind – wenn man Nürnbergers kürzlich in der Allgemeinen Zeitung erschienen Kommentar folgt – ganz klar die Wähler selbst. Wie könnte das Urteil auch anders ausfallen bei einem alteingesessenen SPD-Veteranen und Journalisten, der dem bunten Treiben in Deutschland seit Jahrzehnten nur von seinem publizistischen Elfenbeinturm aus zusieht und jederzeit dorthin entfliehen kann?

Den Wählern die Alternative nehmen

Die Wähler sind seiner Meinung nach dumm, weil sie auf den „Bullshit“ von Alice Weidel in Talkshows reingefallen sind und bei der letzten Bundestagswahl dafür gesorgt haben, dass die Alternative für Deutschland mit über 20 Prozentpunkten zur zweitstärksten Kraft wurde, wohlgemerkt vor Nürnbergers allzeit geliebten Sozialdemokraten. Seine Erklärung dafür: „Den Wähler*innen der Rechtspopulisten und -extremisten sind Widersprüche, Logik, Vernunft, Rechtsstaatlichkeit, Pressefreiheit und der Unterschied zwischen Wahrheit und Lüge egal“, heißt es in seinem Text in der Allgemeinen Zeitung.

Dagegen hilft laut dem Publizisten nur eins: ein Parteiverbot der aktuell in den Umfragen stärksten Partei Deutschlands. Anstatt auch nur ansatzweise Verständnis für die Unzufriedenheit jener Wähler zu finden oder einmal bei sich selbst den Fehler zu suchen und zu reflektieren, soll man den Wählern schlichtweg die Alternativen zu den Altparteien nehmen.

„Die AfD-Wähler blieben uns durch ein Verbot natürlich trotzdem erhalten, aber ihnen würde die Möglichkeit genommen, durch ihr Wahlverhalten unser Land zu ruinieren“, resümiert Nürnberger.

In seiner Überheblichkeit macht der Publizist deutlich, dass er über 20 Prozent der Wähler die Fähigkeit abspricht, am politischen Leben partizipieren zu können. Das ist übrigens ein wahrer Anschlag auf die Demokratie.

Die in Gastbeiträgen geäußerten Ansichten geben ausschließlich die Meinung des jeweiligen Autors wieder und entsprechen nicht notwendigerweise denen der Freilich-Redaktion.
Über den Autor

Alexander Jungbluth

Alexander Jungbluth ist studierter Volkswirt und seit 2024 AfD-Abgeordneter im EU-Parlament. Er ist dort unter anderem Mitglied im Haushaltsausschuss.

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