„Volksverbundener“ SPÖ-Politiker macht kein Geheimnis aus Millionenvermögen
Ein Sozialdemokrat als Millionär? Martin Winkler macht aus seinem Wohlstand keinen Hehl und bezeichnet sich selbst als „Mann der Wirtschaft“. Mit markigen Ansagen gegen Schwarz-Blau will er seine Partei neu aufstellen.
Winkler beim SPÖ-Landesparteitag 2025 in Linz.
© MecGreenieLinz. – Nach einem langen Auswahlprozess wurde Martin Winkler, ehemaliger Unternehmensberater und Geschäftsführer, am Samstag beim Landesparteitag in Linz offiziell zum neuen Landesparteichef und Spitzenkandidaten der oberösterreichischen SPÖ für die Landtagswahl 2027 gekürt. Mit 92,73 Prozent der Delegiertenstimmen erhielt er eine deutliche Bestätigung. Zuvor hatten ihn die Parteimitglieder bereits in einer internen Abstimmung mit 96 Prozent gewählt.
Winkler bezeichnet sich selbst als „Mann der Wirtschaft“ und erklärte in einem früheren Interview mit der Presse, er gehöre zu den „obersten ein Prozent“. „Ja, ich bin Millionär. Ich habe 35 Jahre hart gearbeitet“, sagte Winkler in Linz. Zugleich betonte er, dass er seinen Erfolg auch den politischen Rahmenbedingungen, etwa der Familienrechtsreform unter Kreisky verdanke.
Kurswechsel und Kampfansagen
Der aus dem Mühlviertel stammende Politiker möchte die SPÖ und das Land „Zurück in die Zukunft“ führen. Inhaltlich setzt er auf neue Schwerpunkte, darunter die Energiepolitik und der Ausbau erneuerbarer Energien. Auf dem Cover seines „Winkler-Plans“, den er präsentierte, prangten Windräder als Symbol für diesen Schwerpunkt. Er kritisierte die seit zehn Jahren regierende schwarz-blaue Landeskoalition scharf. Seiner Meinung nach führe Schwarz-Blau das Land seit zehn Jahren „konsequent in die falsche Richtung“ und verspiele damit die Zukunft Oberösterreichs.
Mit Blick auf mögliche Veränderungen räumte er gleichzeitig ein, dass die Ausgangslage schwierig sei: „Wir sind hinten, wir sind weit hinten.“ Die Sozialdemokratie habe mit Gegenwind zu kämpfen. Doch er wolle die Unzufriedenheit in der Bevölkerung politisch aufnehmen.
Winkler will Sozialstaat und Wirtschaft verbinden
Winkler sieht die Sicherung des Sozialstaats als eine seiner zentralen Aufgaben. Um dies zu erreichen, müsse die Wirtschaft angekurbelt und die Beschäftigung gestärkt werden. Wenn nichts erwirtschaftet werde, könne auch nichts fair verteilt werden, erklärte er. Billiger Strom sei dabei ein entscheidender Hebel.
Mit dieser Linie hat er sich von seinem Vorgänger Michael Lindner abgegrenzt, der einen anderen Kurs verfolgte. Winkler setzt auf eine härtere Haltung in der Asylpolitik „ohne Kompromisse“ und schloss zuletzt auch eine Zusammenarbeit mit der FPÖ nicht kategorisch aus.