Vilimsky warnt: „Westbalkanroute außer Kontrolle“

Aktuell steigen die Asylzahlen EU-weit wieder an, besonders auf der Balkanroute mehren sich die illegalen Aufgriffe.
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Wien. – Der freiheitliche Delegationsleiter im Europaparlament, Harald Vilimsky, hat gestern vor der Situation auf der Balkanroute gewarnt: „Die Lage auf der Westbalkanroute ist außer Kontrolle – mit gravierenden Folgen für Österreich“, so Vilimsky in einer aktuellen Presseaussendung. Nach Daten der EU-Grenzschutzagentur Frontex hätten sich die illegalen Grenzübertritte auf besagter Route im Zeitraum von Jänner bis August im Vergleich zum Vorjahr fast verdreifacht. In Österreich spüre man das durch den massiven Anstieg von Asylanträgen, erklärte er.

Anpassungen der Visapolitik Serbiens gefordert

Als Teil des Problems sieht Vilimsky die Visapolitik Serbiens. Serbien hat Ländern wie Indien oder Tunesien nämlich Visumfreiheit eingeräumt. Migranten aus diesen Ländern würden das nutzen, um nach Belgrad zu fliegen und von dort über die Balkanroute in die EU zu gelangen. „Da braucht es jetzt unbedingt Druck, damit Belgrad das einstellt“, sagte der freiheitliche EU-Abgeordnete. Auch EU-Innenkommissar Schinas hat nun gefordert, dass Belgrad seine Visapolitik an jener der EU ausrichten soll.

Starke Belastung für Österreich

In diesem Zusammenhang wies Vilimsky auch auf die extrem angestiegenen Asylzahlen in Österreich hin. „Wir hatten bis August rund 56.000 Asylanträge, was einer Verdreifachung gegenüber dem Vorjahr entspricht. Rechnet man das auf das ganze Jahr hoch, dann liegen wir auf den Werten des Migrationskrisenjahrs 2015“, so Vilimsky. Wenn man die Anzahl der Asylanträge auf die Bevölkerung beziehe, dann sei Österreich heuer nach Zypern das am stärksten belastete Land der gesamten EU.

Laut Frontex wurden heuer auf der Westbalkanroute von Jänner bis August rund 87.000 illegale Grenzübertritte registriert. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es nur knapp 30.000 Migranten. Aus Ländern, denen Serbien Visumfreiheit gewährt, liegen auf Platz drei Tunesien und auf Platz fünf Indien.