Sonntagsfrage: Kickl in „Kanzlerfrage“ allein an erster Stelle

Laut profil-Umfrage würden 20 Prozent Herbert Kickl zum Bundeskanzler wählen. Karl Nehammer und seine ÖVP stürzen hingegen ab.

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Sonntagsfrage: Kickl in „Kanzlerfrage“ allein an erster Stelle
Herbert Kickl liegt in einer aktuellen Umfrage weit vor Nehammer und Babler.© IMAGO / Rudolf Gigler

Wien. – Es ist eine Wende in den Umfragen des Meinungsforschungsinstituts Unique research: Erstmals liegt FPÖ-Obmann Herbert Kickl bei der fiktiven „Kanzlerfrage“ alleine an erster Stelle. Könnten die Österreicherinnen und Österreicher ihren Regierungschef direkt wählen, würden sich 20 Prozent für Kickl entscheiden, nur 16 Prozent für ÖVP-Obmann Karl Nehammer und 13 Prozent für SPÖ-Chef Andreas Babler, wie aus der Umfrage vom 11. November 2023 für das profil hervorgeht.

„Anti-Kickl-Bündnis“ könnte gar nicht erst zustande kommen

In der aktuellen Sonntagsfrage liegt die FPÖ mit 32 Prozent weiterhin neun Prozentpunkte vor der SPÖ, die die ÖVP (20 Prozent) vom zweiten Platz verdrängt. Die Grünen kommen auf neun Prozent, die NEOS auf zehn Prozent. Die Kommunisten würden mit drei Prozent den Einzug in den Nationalrat verpassen.

Kickls Vorsprung ist aus heutiger Sicht so groß, dass er unter normalen Umständen nicht mehr eingeholt werden kann. In dieser Ausgangslage geht es für Nehammer und Babler darum, zumindest Zweiter zu werden, um dann von Alexander Van der Bellen den Auftrag zur Regierungsbildung zu erhalten. Denn der Bundespräsident hat mehrfach signalisiert, dass er Kickl als Kanzler ablehnt. Stattdessen könnte er den Chef der zweitstärksten Partei, aus heutiger Sicht Andreas Babler, mit der Bildung einer Dreierkoalition mit der ÖVP sowie den NEOS oder den Grünen beauftragen.

Derzeit käme Babler mit ÖVP und NEOS auf 53 Prozent, mit ÖVP und Grünen auf 52 Prozent. Voraussetzung für eine Dreierkoalition wäre, dass sich SPÖ und ÖVP auf ein gemeinsames Programm einigen. Derzeit liegen die inhaltlichen Vorstellungen – etwa bei der Vermögensbesteuerung – jedoch weit auseinander. Die FPÖ kann daher damit rechnen, dass ein „Anti-Kickl-Bündnis“ gar nicht erst zustande kommt oder an unüberbrückbaren Differenzen rasch scheitert.