Skurriler Schulterschluss: CDU-nahe Stiftung zitiert Amadeu Antonio Stiftung als Quelle
Die CDU-nahe Konrad-Adenauer-Stiftung stützt ihre AfD-kritische Israel-Analyse ausgerechnet auf Materialien einer linksideologisch geprägten Stiftung, die mit ihren Publikationen regelmäßig für Aufsehen sorgt.
Ausgerechnet die Konrad-Adenauer-Stiftung greift in einer ihrer aktuellen Analysen auf die Amadeu-Antonio-Stiftung als Quelle zurück.
© IMAGO / dts NachrichtenagenturBerlin. – Mit „Keine Alternative: Die AfD und Israel“ hat die CDU-nahe Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) eine Analyse vorgelegt, in der sie die in Teilen pro-israelische Positionierung der AfD kritisiert. Bemerkenswert ist jedoch ein anderes Detail: Unter den Quellen wird auch eine linke Stiftung aufgeführt, die regelmäßig wegen politischer Einseitigkeit und fragwürdiger Positionen in der Kritik steht.
Konservative Stiftung mit linker Referenz
Wie aus dem Quellenverzeichnis zur Analyse hervorgeht, zitiert die CDU-nahe KAS die Amadeu Antonio Stiftung (AAS) als Belegstelle. Konkret werden Materialien der AAS als Quelle herangezogen, beispielsweise zu als antisemitisch eingestuften Äußerungen innerhalb der AfD. Damit stützt sich die konservativ ausgerichtete, parteinahe Stiftung auf eine Organisation, die seit Jahren massiv in der Kritik steht. Der AAS wird unter anderem Ideologisierung, Linkslastigkeit und eine übergriffige Demokratiepädagogik vorgeworfen.
Die Schlagseite der AAS
Bereits 2019 bezeichnete die AAS es etwa als Verharmlosung, die AfD lediglich als „rechtspopulistisch“ einzustufen. Stattdessen ist die Stiftung der Ansicht, die Partei vertrete Inhalte der NPD. Der Geschäftsführer Timo Reinfrank erklärte damals, die AfD sei der „parlamentarische Arm der extremen Rechten“, der die Demokratie „in ihren Grundfesten“ angreift und über „üppige finanzielle Mittel und geschulte Kader“ verfügt, um „ihren Feldzug gegen die Demokratie zu führen“.
Er forderte daher einen „gesamtgesellschaftlichen Konsens zur Ächtung der Rechtsradikalen. Dazu gehört auch das überparteiliche Einvernehmen, dass ein Anbiedern an die AfD sie nur stärkt.“ Bereits in früheren Publikationen rief die AAS dazu auf, der AfD in Schulen keine Bühne zu bieten und riet davon ab, parlamentarische Kooperationen einzugehen.
Auch ihre viel kritisierten Broschüren, etwa jene über angebliche rechtsextreme Codes in Kitas, lösten bundesweit Debatten aus. Sogar der damalige CDU-Jugendstadtrat Falko Liecke warnte, die Kita-Broschüre vermittle „einseitig Vorurteile“ und rege zur „Bespitzelung ganzer Familien“ an.





