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Kirchensteuer für Migration: EKD finanziert Kabul-Luftbrücke mit 100.000 Euro

Trotz eigener Sparzwänge stellt die Evangelische Kirche in Deutschland eine große Summe bereit, um die NGO „Kabul Luftbrücke“ zu unterstützen. Die Organisation will afghanische Ortskräfte aus Pakistan nach Deutschland bringen.

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Kirchensteuer für Migration: EKD finanziert Kabul-Luftbrücke mit 100.000 Euro

Der Berliner Bischof Stäblein begründet die Spende in Höhe von 100.000 Euro mit christlicher Ethik und der Verantwortung Deutschlands.

© IMAGO / epd

Hannover/Berlin. – Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) stellt der Nichtregierungsorganisation „Kabul Luftbrücke“ 100.000 Euro zur Verfügung, wie der Tagesspiegel berichtet. Die NGO setzt sich dafür ein, afghanische Ortskräfte nach Deutschland zu holen. Die Betroffenen hatten während des internationalen Einsatzes in Afghanistan für die Bundeswehr oder für deutsche Einrichtungen gearbeitet, unter anderem als Dolmetscher. Für viele von ihnen liegt eine Aufnahmezusage der Bundesrepublik vor.

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Migranten warten weiterhin auf Einreise

Nach der Machtübernahme der Taliban flohen zahlreiche Ortskräfte ins Nachbarland Pakistan. Dort hoffen sie auf ihre Ausreise nach Deutschland. Die EKD verweist auf den politischen Handlungsbedarf. „Als evangelische Kirche fordern wir die Bundesregierung dazu aufdie verbliebenen rund 2000 afghanischen Menschen mit Aufnahmezusage in Sicherheit zu bringen“, sagt der EKD-Flüchtlingsbeauftragte und Berliner Bischof Christian Stäblein. Er betont die Verantwortung der Bundesrepublik: „Deutschlands Verantwortung endet nicht mit dem Truppenabzug, sondern umfasst aus friedensethischer Sicht auch das gerechte Handeln im Nachhinein.“

Kritik an Angebot der finanziellen Kompensation

Der Bischof hebt hervor, wie eng die Betroffenen mit deutschen Stellen zusammengearbeitet haben. Viele von ihnen seien für militärische oder zivile deutsche Organisationen tätig gewesen und hätten den demokratischen Aufbau des Landes unterstützt. „Sie haben für unsere Werte und Interessen, nicht zuletzt für Freiheit und die gleiche Würde aller, ihr Leben riskiert und ebenso das ihrer Familien“, so der Bischof. Pakistan drängt Deutschland seit Anfang 2025 zu einer schnellen Aufnahme der Betroffenen und hat damit begonnen, Menschen nach Afghanistan zurückzuschicken. Laut EKD drohen ihnen dort schwere Repressionen.

Der Bischof äußert sich auch zu den Überlegungen, Betroffenen eine finanzielle Kompensation anzubieten, wenn sie auf ihre Aufnahme verzichten. „Wer die Menschenwürde ernst nimmt, kann doch nicht ernsthaft verlangen, dass gefährdete Menschen ihre Sicherheit, ja ihr Leben gegen Geld eintauschen“, sagt Stäblein. Er bewertet solche Pläne eindeutig: „Solche Angebote sind untragbar für die Betroffenen – und sie beschädigen unsere eigene Würde.“

EKD begründet Unterstützung mit christlicher Ethik

Für Stäblein gehört das Engagement für Schutzsuchende zum kirchlichen Selbstverständnis. „Die evangelische Kirche lässt die Schutzsuchenden und ihre Familien nicht im Stich“, betont der Bischof. Er begründet die finanzielle Hilfe mit der Verantwortung Deutschlands: Deutschland stehe bei ihnen im Wort, daher helfen man nun mit, dass diese Menschen zu ihrem Recht kommen. „Wir geben 100.000 Euro aus Kollekten an die Kabul Luftbrücke, um die Klageverfahren der Betroffenen zu unterstützen und ihre humanitäre Versorgung zu sichern.“

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