Ganz Deutschland demonstriert gegen „rechts“ – oder nicht?

Medien, Politik und Zivilgesellschaft befeuern und orchestrieren die aktuellen Proteste gegen die AfD – eine interessante Beobachtung, findet FREILICH-Autor Kevin Dorow. Vor allem, wenn man die wohlwollende Betrachtung der aktuellen Proteste mit denen während der Corona-Pandemie vergleicht. Seine Analyse der Entwicklungen ist eindeutig: Es gibt gute und schlechte Proteste in Deutschland.

Kommentar von
27.1.2024
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4 Minuten Lesezeit
Ganz Deutschland demonstriert gegen „rechts“ – oder nicht?
Anti-AfD-Proteste in Fürth© IMAGO / ZUMA Wire

Die mediale Hysteriemaschine war in den vergangenen zwei Wochen wirklich kaum zu bremsen: Erst konstruierte sie (inzwischen ja sogar mutmaßlich durch Zusammenarbeit des Correctiv mit dem Inlandsgeheimdienst) aus einem doch recht harmlosen Treffen einzelner AfD- sowie CDU-Funktionäre mit Akteuren des rechten Vorfeldes in Potsdam eine „Wannseekonferenz 2.0“, nur um darauf aufbauend mit Spitzenpersonal des Altparteienkartells im ganzen Land Anti-AfD-Demonstrationen aufzubauen, zu unterstützen und so das Bild entstehen zu lassen, dass wirklich auch der letzte Bundesbürger dieser Republik sich nunmehr gegen die AfD erhebe.

Dass die Hauptstrommedien ein Hort der Doppelmoral, des Framings und des bewussten Auslassens unliebsamer Informationen sind, ist weder neu noch überraschend. Nichtsdestotrotz stößt die Art des medialen Erhöhens der derzeitigen Proteste „gegen rechts“ derart sauer auf, dass sie nicht vollkommen unkommentiert im Raum stehen gelassen werden können.

Corona: Ein Rückblick

Wir befinden uns im Jahre 2020: Weltweit berichten Nachrichtensender und Zeitungen von einem neuartigen Virus, das sich rasant ausbreitet und für schwere Atemwegsinfektionen sorgen soll. Erst medial sowie politisch belächelt, schwenkte die anfängliche Gleichgültigkeit schnell in hysterische Panik um. Die Folgen: Beinahe zwei Jahre massiver Grundrechtsbeschneidungen, die menschenunwürdige Ausgrenzung Ungeimpfter, Hetze und Verleumdung Andersdenkender, unwürdige Gerichtsprozesse, zerrüttete Familien und zerstörte wirtschaftliche Existenzen in Anbetracht nur sporadisch unterbrochener Dauer-Lockdowns. Als Zeichen gegen den totalitären Wahn der Altparteienregierungen unter Merkel und später Scholz, gingen erst vereinzelte, später Hunderte, dann Tausende, Zehntausende, ja irgendwann im gesamten Land verteilt Hunderttausende Menschen regelmäßig auf die Straßen, um ihren Unmut und Frust über die fortwährenden Freiheitsbeschränkungen durch eine abgehobene, von Wahn und Angst kontrollierte Regierung kundzutun.

Medial wurde diesem Protest, der wohl seit den DDR-Montagsdemonstrationen in diesem Ausmaß auf deutschem Boden bisher nur sporadisch stattgefunden hat, mit Verachtung, Polemik und Spott begegnet. Teilnehmer seien nur „Spinner“, „Schwurbler“, „Querdenker“ sowie „Egoisten“ gewesen, die sich „unsolidarisch“ zeigten und durch ihr Verhalten so das Allgemeinwohl gefährdeten. Ferner wurde auch die bundesweite Teilnehmerzahl sowie Häufigkeit massiv medial heruntergespielt. Es wurde munter weiter gegen das eigene Volk gehetzt und jeder Teilnehmer in ein schlechtes Licht gerückt. Dass eben jene Demonstranten letztlich in vielerlei Hinsicht Recht behalten haben – sei es mit der Vorhersage der Impfungsapartheid, der möglichen Übersterblichkeit und etwaigen Nebenwirkungen der unterschiedlichen Impfstoffe wie Biontech, Pfizer etc., findet nunmehr wenige Jahre später keinerlei Beachtung mehr. Keine Entschuldigung, keine Einsicht. Die Wunden, die zu diesem Zeitpunkt aufgerissen wurden, konnten und können nie geheilt werden.

Gute Demos, schlechte Demos

Und nun, bald zwei Jahre nach dem Ende der letzten restriktiven Corona-Maßnahmen? Da gibt es wieder Massendemonstrationen im ganzen Land – diesmal jedoch welche, die der politischen Obrigkeit sowie der vierten Gewalt im Staat weitaus besser schmecken und daher auch, so wie etwa damals auch schon beim „Aufstand der Anständigen“, protegiert werden. Es geht immerhin um den politischen Kampf gegen die Inkarnation des Bösen: den Kampf gegen rechts!

Die Bundesregierung steht nunmehr plötzlich nach mehreren Wochen des Bauern- und Unternehmerprotestes wieder im Glanzlicht, lässt sich mit ihrer linksgrünen Wählerklientel ablichten und dabei filmen, wie sie sich für „Solidarität“, „Humanismus“ und gegen die AfD und ihre angeblichen „Deportationspläne“ ausspricht. Der Bundespräsident, die Kirchen und Verbände leisten Folge. Jeder, wirklich jeder Parteifunktionär, der sich noch im politischen sowie medialen Mainstream wähnt, nutzt die Gelegenheit, sich noch einen letzten Tropfen des umfangreich vorhandenen Gratismutes zu ergattern, wieder einmal Gesicht gegen rechts zu zeigen und gemeinsam mit seiner weltfernen, linksgrün durch ideologisierten Wählerklientel und den Hofhaltungsjournalisten an seiner Seite Solidarität zu beschwören. Sicherlich eine begrüßenswerte Abwechslung für die Scholzes, Lindners, Baerbocks und Co., die wenige Tage zuvor noch massiv von Bauern, Unternehmern und aus Solidarität Mitprotestierenden ausgebuht und ausgepfiffen wurden – und auch für die Medien ein gefundenes Fressen, um von der landesweiten Unzufriedenheit mit der Ampel-Regierung abzulenken.

Protest für die eigene Blase

Die eigene Regierung demonstriert nun also nach den Bauernprotesten plötzlich selbst – und zwar gegen eine Partei, die bundesweit derzeit die Gunst von mehr als jedem Fünften, in manchen Bundesländern gar mehr als einem Drittel der Wähler vorweisen kann. Eine Partei, die voraussichtlich als stärkste Kraft aus mehreren anstehenden Landtagswahlen in diesem Jahr hervorgehen wird.

Lügen werden nicht wahrer, nur weil sie oft genug wiederholt werden – und auch werden sie nicht mehr von den breiten Massen dieses Landes wie ein Schwamm aufgesogen. Die moralische Besoffenheit der Demoteilnehmer und -unterstützer findet zwar bei der eigenen Klientel noch gewissen Anklang, doch stabile Umfragewerte der AfD, in Sachsen gar bei 35 Prozent, beweisen: All ihr Framing, ihre Lügen, Diffamierungen und Schmierkampagnen verschallen im Raum – egal, wie sehr ihre Demonstrationen gegen rechts auch medial hochgehalten, gepuscht und verbreitet werden.

Das deutsche Volk wacht zunehmend auf. Es erkennt seine Peiniger zusehends. All jene, die über die vergangenen Jahre hinweg aus dem deutschen Michelschlummerschlaf erwacht sind, werden daher einen Teufel tun, denjenigen, die sie jahrelang belogen, betrogen und denunziert haben, auch nur noch ein einziges Wort zu glauben. Die Ampel hat fertig, die FDP taucht in Umfragen im Freistaat Sachsen ohnehin nur noch unter „Sonstige“ auf, und auch das Vertrauen in die wendehalsige, historisch durchwegs immer opportun agierenden Christdemokraten gerät zunehmend ins Wanken. Das Lügenhaus bröckelt – und schon bald wird es durch ihre eigene fehlgeschlagene Propaganda zum Einsturz gebracht.


Zur Person:

Kevin Dorow wurde 1998 in Norddeutschland geboren. Er absolvierte ein Volontariat bei der Verlagsgruppe Lesen & Schenken und schreibt seitdem für verschiedene konservative Publikationen. Politisch engagiert er sich in der AfD.

 

Die in Gastbeiträgen geäußerten Ansichten geben ausschließlich die Meinung des jeweiligen Autors wieder und entsprechen nicht notwendigerweise denen der Freilich-Redaktion.