31 Prozent

Freiheitlicher Umfragen-Höhenflug setzt sich fort

Der Aufwind der FPÖ scheint kein Ende zu nehmen. Erstmals in dieser Legislaturperiode schaffte es die Partei, die 30-Prozent-Hürde zu knacken.

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Freiheitlicher Umfragen-Höhenflug setzt sich fort
Herbert Kickl beim FPÖ-Neujahrstreffen 2023© Foto: Alois Endl

Wien. - Die Umfrage von „Unique Research“ für profil unter 800 telefonisch und per Online-Panel befragten Österreichern zeichnet ein klares Bild der Politlandschaft. Im Vergleich zur vorherigen Erhebung vor drei Wochen legen die Freiheitlichen um weitere zwei Prozent zu. Damit würde bereits fast jeder Dritte bei einer allfälligen Neuwahl sein Kreuz bei der Kickl-Partei machen. Als dieser die Partei im Juni 2021 übernahm lag sie noch bei 15 Prozent – dieser Wert hat sich seitdem verdoppelt.

30 Prozent geknackt, Vorsprung vergrößert

Während die FPÖ mit 31 Prozent sich immer mehr ihren absoluten Spitzenwerten der Jahre 2016/17 nähert, treten die nächsten Mitbewerber weiter am Fleck. Zwar käme auch die SPÖ ungeachtet ihrer internen Querelen aktuell auf 25 Prozent (+1 Prozent), der Rückstand auf die FPÖ vergrößert sich aber bereits auf sechs Prozentpunkte. Noch vor knapp über einem halben Jahr hatten die SPÖ ihrerseits einen Vorsprung von acht Punkten auf die FPÖ, ehe diese die Roten geradezu überflügelten.

Die ÖVP wiederum kann den Rückenwind der leichten Kärnten-Wahl nicht mitnehmen: Sie verliert in der Umfrage weitere zwei Prozent und erreicht nur mehr 22 Prozent. Zwar hatten mehrere Umfragen sie sogar schon unter der 20-Prozent-Marke gesehen; im Vergleich mit dem letzten Urnengang sind es aber Einbußen von mehr als 15 Prozent. Unverändert würden sich Grüne (zehn Prozent) und NEOS (neun Prozent) ein abgeschlagenes Rennen um den vierten Platz liefern.

FPÖ-geführte Regierungen hätten stabile Mehrheit

Umgemünzt auf Mandate ergäbe sich damit aktuell folgendes Bild: FPÖ 59, SPÖ 47, ÖVP 41, Grüne 19, NEOS 17. Damit würde es immer schwieriger, an den Blauen tatsächlich vorbeizuregieren. Denn unverändert hätte weder eine rot-schwarze Zweierkoalition gegen die FPÖ (88 Sitze) noch eine rot-grün-pinke „Ampel“ (83 Sitze) eine Mehrheit im Parlament. Eine schwarz-grüne Neuauflage käme nicht einmal mehr auf ein Drittel der Sitze (60 Mandate).

Die Freiheitlichen wiederum hätten rein rechnerisch die Qual der Partnerwahl: Sowohl eine blau-rote (106 Sitze) als auch eine blau-schwarze Regierung (100 Sitze) hätten eine klare Mehrheit. Zum Vergleich: Die aktuelle schwarz-grüne Regierung kommt nur auf 97 Sitze, die rot-schwarze Regierung zwischen 2013 und 2017 kam auf 99 Sitze. Ein Wahlergebnis von 31 Prozent wäre darüber hinaus gleichbedeutend mit dem besten freiheitlichen Resultat bei einer Nationalratswahl.

Spitzenergebnisse bei Landtagswahlen

Bereits bei den letzten drei Landtagswahlen konnte die FPÖ bemerkenswerte Erfolge feiern. In Tirol und Niederösterreich erreichte man jeweils erstmals den zweiten Platz im Bundesland, in Letzterem mit einem Plus von 9,4 Prozent. In Kärnten waren die Zugewinne geringer – die erreichten 24,5 Prozent waren dennoch das stärkste Ergebnis der zweiten Republik mit Ausnahme der Haider-Jahre.

Die Chancen auf einen weiteren blauen Wahlerfolg bei der Salzburg-Wahl am 23. April stehen gut. Auch vor dem Hintergrund, dass der Bundestrend sich in allen Bundesländern abzeichnet. So auch in aktuellen Wien-Umfragen. Auch dort erholte sich die Partei mittlerweile vom Absturz bei der Wahl im Herbst 2020 (7,1 Prozent): Laut einer IFDD-Umfrage (n=1.000) würde die FPÖ in der Hauptstadt bereits wieder 20 Prozent erreichen.