Freilich #34: Am Weg zur Volkspartei?

Sexuellen Übergriffe in hessischem Freibad: Petition fordert Konsequenzen

Nach den mutmaßlichen sexuellen Übergriffen auf acht Mädchen im Gelnhäuser Freibad kritisieren Bürger das Verhalten des Badpersonals und der Stadtführung scharf. Nun fordert eine Petition den Rücktritt des Bürgermeisters.

/
/
2 Minuten Lesezeit
Sexuellen Übergriffe in hessischem Freibad: Petition fordert Konsequenzen

Die mutmaßlichen sexuellen Übergriffe auf junge Mädchen im hessischen Freibad haben in den vergangenen Tagen für bundesweite Schlagzeilen gesorgt. (Symbolbild)

© IMAGO / Daniel Kubirski

Gelnhausen. – In einer Petition wird der sofortige Rücktritt von Christian Litzinger, dem Bürgermeister der hessischen Stadt Gelnhausen, gefordert. Anlass sind mutmaßliche sexuelle Übergriffe auf acht Mädchen im örtlichen Freibad sowie die Kritik am Umgang mit diesem Vorfall durch das Personal und die Stadtspitze.

Mutmaßliche Übergriffe im Freibad Gelnhausen

Am vergangenen Sonntag sollen im Freibad Gelnhausen acht deutsche Mädchen im Alter von elf bis 16 Jahren Opfer sexueller Belästigung geworden sein. Vier Männer im Alter von 18 bis 28 Jahren, die laut Polizei syrische Staatsbürger sind, sollen die Mädchen gegen ihren Willen im Strudelbereich des Bades berührt und bedrängt haben. Die Polizei nahm drei der Tatverdächtigen fest und erteilte ihnen Hausverbot. Ob es weitere Betroffene gibt, wird noch geprüft.

Kritik am Personal des Freibads

Während die Ermittlungen laufen, gerät das Verhalten der Freibadaufsicht zunehmend in den Fokus. Eine Mutter eines betroffenen Mädchens wirft dem Personal schweres Versagen vor. Erste Hilferufe seien demnach ignoriert und die Situation heruntergespielt worden, berichtete die Bild-Zeitung. Ein Bericht der Hessenschau bestätigt diese Vorwürfe. Demnach suchten die ersten Mädchen bereits gegen Mittag Hilfe bei den Schwimmmeistern, das Personal habe jedoch nicht angemessen reagiert.

Mädchen zurück ins Wasser geschickt

Gegenüber der Hessenschau erklärte der Badeleiter Nils Tischer: „Da wir nicht genau sehen konnten, was passiert ist, haben wir sie erstmal wieder ins Wasser geschickt – mit dem Hinweis: Macht euch bitte bemerkbar, wenn was ist. Laut und stark in der Gruppe.“ Diese Aufforderung wird als besonders problematisch angesehen, da sich die Mädchen bereits an das Personal gewandt hatten.

Laut Tischer beobachtete das Personal, wie die Männer weiterhin versuchten, die Mädchen in irgendeiner Form nass zu machen. Die Reaktion darauf fiel jedoch mild aus: „Wir haben sie aus dem Wasser geholt, mit denen gesprochen, dass sie das bitte zu unterlassen haben, ansonsten müssen wir sie des Hauses verweisen.“ Erst als eine weitere Gruppe von Mädchen gemeinsam mit ihrer Mutter das Personal alarmierte und eines der Mädchen „stark geweint“ habe, wurde die Polizei verständigt.

Bürgermeister verharmlost Vorfälle

Die Petition sieht im Verhalten des Bürgermeisters einen Grund für dessen Rücktritt. Denn Litzinger hatte den Vorfall in einem Interview mit der Welt verharmlost. „Immer bei hohen Temperaturen liegen die Gemüter manchmal blank“, erklärte er. Zugleich versprach Litzinger: „Unser Personal ist entsprechend geschult, wir werden weiter sensibilisieren.“

Die Forderung nach Rücktritt und umfassender Aufklärung richtet sich gegen die vermeintliche Verharmlosung und das mangelnde Handeln der Verantwortlichen. Die Täter hätten trotz mehrfacher Hinweise stundenlang im Freibad bleiben können, kritisieren die Initiatoren der Petition. Die Petition macht deutlich, dass ein solches Verhalten der Stadtführung und des Freibadpersonals nicht akzeptabel sei. Mit Stand 1. Juli haben 322 Personen die Petition unterzeichnet.

Kann FREILICH auf Ihre Unterstützung zählen?

FREILICH steht für mutigen, konservativ-freiheitlichen Journalismus, der in einer zunehmend gleichgeschalteten Medienlandschaft unverzichtbar ist. Wir berichten mutig über Themen, die oft zu kurz kommen, und geben einer konservativen Öffentlichkeit eine starke Stimme. Schon mit einer Spende ab 4 Euro helfen Sie uns, weiterhin kritisch und unabhängig zu arbeiten.

Helfen auch Sie mit, konservativen Journalismus zu stärken. Jeder Beitrag zählt!