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Cartellverband warnt vor Verfassungsrichterwahl: Kritik an Kandidatin Brosius-Gersdorf

Mit deutlichen Worten warnt der Cartellverband vor der Wahl von Frauke Brosius-Gersdorf zur Verfassungsrichterin. Der traditionsreiche Akademikerverband sieht fundamentale ethische Werte in Gefahr.

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Cartellverband warnt vor Verfassungsrichterwahl: Kritik an Kandidatin Brosius-Gersdorf

Der CV übt besonders scharfe Kritik an der Haltung der Juristin zum Lebensschutz.

© IMAGO / teutopress

Der Cartellverband der katholischen deutschen Studentenverbindungen (CV) hat sich in ungewöhnlich deutlicher Weise gegen die geplante Wahl der Juristin Frauke Brosius-Gersdorf zur Richterin am Bundesverfassungsgericht ausgesprochen. Anlass ist ihre Haltung zum Lebensschutz.

Bedenken zur Wahrung der Menschenwürde

In einer offiziellen Stellungnahme äußerte sich der Cartellverband am Donnerstag mit „großer Sorge“ über die anstehende Personalentscheidung. Die größte katholische Akademikervereinigung Deutschlands kritisiert die Haltung der Kandidatin zur Frage des Menschen- und Lebensschutzes. Diese stehe im Widerspruch zur christlich geprägten Auffassung der unantastbaren Menschenwürde. Der Vorsitzende im CV-Rat, Claus-M. Lommer, berichtete von wachsendem Unverständnis innerhalb der Mitgliedschaft. Zahlreiche Rückmeldungen aus dem Verband hätten in den vergangenen Tagen die Personalentscheidung hinterfragt. Im Zentrum steht dabei die ethische Bewertung bioethischer Fragestellungen, zu denen Brosius-Gersdorf in früheren Veröffentlichungen Position bezogen hatte.

Appell an die Abgeordneten – und an Friedrich Merz

Lommer richtete einen eindringlichen Appell an die Mitglieder des Bundestages, bei der heutigen Wahl zur Besetzung des höchsten deutschen Gerichts diese inhaltlichen Differenzen zu berücksichtigen. Besonders ins Gewicht fällt der Umstand, dass mit Friedrich Merz ein prominenter Cartellbruder zugleich Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und Bundeskanzler ist. Die Wahl erfolgt geheim im Bundestag. Die Personalie Brosius-Gersdorf gilt als umstritten – nicht nur in katholischen Kreisen.

Traditionsreiche Stimme katholischer Akademiker

Der Cartellverband der katholischen deutschen Studentenverbindungen (CV) ist mit rund 30.000 Mitgliedern der größte katholische Akademikerverband Europas. Gegründet im 19. Jahrhundert, versteht sich der CV als wertegebundene Gemeinschaft von Studenten und Absolventen, die sich auf das katholische Menschenbild, freiheitlich-demokratische Grundprinzipien und ein starkes gesellschaftliches Engagement stützt. In der Geschichte der Bundesrepublik spielten Mitglieder des CV immer wieder eine prägende Rolle im politischen, kirchlichen und wissenschaftlichen Leben. Mit seiner klaren ethischen Grundhaltung meldet sich der Verband regelmäßig zu gesellschaftspolitischen Fragen zu Wort – insbesondere dann, wenn es um Menschenwürde, Lebensschutz oder Bildungsfreiheit geht.

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