Kapitalismuskritik von rechts? Warum der Markt auch unser Werkzeug sein muss
Die Rechte redet viel über Wirtschaft, handelt aber selten. Felix Wolf fordert mehr markttaugliche Marken, echte Produkte und unternehmerisches Selbstbewusstsein statt bloßer Kapitalismuskritik.
Proteinpulver von „Unwoke Based Brand“.
© Patria LadenKapitalismuskritik, Kapitalmarkt, freie Marktwirtschaft, korporatistisch, liberal oder libertär. Die Neue Rechte führt verschiedene Debatten über die Struktur eines Wirtschaftssystems und eine diesbezügliche Ordnung. Interessanterweise haben wir es im Gegensatz zu dezidiert linken Unternehmen und teilweise sogar Konzernen in Deutschland jedoch bisher nicht wirklich etabliert, Marken oder Unternehmen von rechts aufzubauen. Eine Ausnahme sind die in weiten Teilen kapitalismuskritischen Verlage Antaios und Jungeuropa, bei denen man für das eine oder andere gute Buch vorbeischauen kann.
Eine weitere Ausnahme sind Medien wie FREILICH, bei dem ich diesen Beitrag verfasse. Die alternativen Medien sind der zweite Sockel, in dem diese Struktur zunehmend erfolgreicher wird, wenngleich es immer noch an wirklich größeren Strukturen fehlt. An einen Joe Rogan, einen Alex Jones oder einen Tucker Carlson kommt hierzulande bislang bei Weitem keiner heran, jedoch sind Fortschritte in diese Richtung zu verzeichnen.
Warum rechte Marken (noch) selten sind
Fehlt es an Ideen oder Tatendrang, diese Lücken mit Produkten und Lösungen zu füllen? Diese Frage habe ich mir schon häufiger gestellt und parallel dazu auch angefangen, eine dieser Lücken zu besetzen. Zwar steckt das Projekt noch in den Kinderschuhen, aber mit dem „Defender Protein“ und der „unwoked based brand“ haben wir angefangen, diese Nische bei Supplementen zu besetzen. Meiner Ansicht nach benötigen wir jedoch deutlich mehr Nischen- und Szeneprodukte, mehr Massentauglichkeit als einen „Patria Laden“ und auch weniger Scham beim Verkünden dieser Gründungen. Es handelt sich dabei nicht um Grifting oder Ähnliches, sondern auch um die Möglichkeit, unsere Netzwerke nachhaltig aufzubauen und repressionsfreie Arbeitsplätze ins Leben zu rufen. Vom Netzwerk fürs Netzwerk.
Wir sollten größer denken als nur in einer Partei, einer Subkultur oder einem Verein. Über die Marktwirtschaft können wir auch organisch nach außen wachsen, indem wir Menschen außerhalb unserer bestehenden Netzwerke mit Lösungen konfrontieren, anstatt den medialen Brainrot zu pushen, den wir alle leid sind. Das heißt: Marketing ohne Regenbogenflaggen, mit Deutschen als Werbefiguren. Kein woker Mix aus Schwarz, Weiß, Asiatisch oder irgendwie anders – Hauptsache bunt.
Medienmacht durch Marktmacht?
Diese müssen nach außen nicht alle ausgesprochen kantig sein und vom regulären Markt abgeschnitten, es geht auch mit einer mental rechten Marke für Produkte wie Anzüge, Alltagsmode oder Dinge des täglichen Gebrauchs. Hauptsache, sie haben einen realen Bezug zur „normalen Welt“ außerhalb eines rein politischen Daseins. Dann können sie auch organisch wachsen. So konnten sich Alphabet und Facebook jahrelang erlauben, ihre Regenbogen-Agenda weiter umzusetzen, weil die Menschen auf ihre Produkte angewiesen sind. YouTube und WhatsApp sind aus dem Alltag nicht wegzudenken, anders als Jaguar, deren Absatz nach der letzten Werbekampagne fast vollständig eingebrochen ist – Gott sei Dank.
Natürlich gibt es auch Unternehmen, die nicht auf eine solche Agenda aufspringen, aber es sind zu wenige. Diese kann man durchaus innerhalb des Lagers aktiv fördern, bis sie darüber hinauswachsen. Wir haben hier noch eine Menge Potenzial, das wir entfalten können.