Freilich #35: Und tschüss!

Weniger Inserate, mehr Stellenabbau: Österreichs Mainstreammedien im freien Fall

Die Inseratenbudgets des Bundes sind eingebrochen, Werbegelder wandern ins Ausland und die Mainstreammedien geraten dadurch unter Druck. Der massive Stellenabbau in den Redaktionen zeigt dies deutlich.

/
/
2 Minuten Lesezeit
Weniger Inserate, mehr Stellenabbau: Österreichs Mainstreammedien im freien Fall

Die Presse ist nur eine von mehreren österreichischen Tageszeitungen, die in letzter Zeit von Stellenabbau betroffen waren.

© IMAGO / imagebroker

Wien. – Die Krise am österreichischen Medienmarkt spitzt sich weiter zu: Immer mehr Redaktionen müssen Personal abbauen. Zuletzt kündigten die Kleine Zeitung und das Red Bull Media House größere Sparpakete an; zuvor waren bereits der Standard, die Presse und der Kurier betroffen. Laut AMS gibt es inzwischen über 1.000 arbeitslose Journalisten.

„Die Lage ist dramatisch“, warnt die Vorsitzende der Gewerkschaft, Ute Groß. Viele Kollegen würden abgebaut und fänden „mutmaßlich in dieser Branche keinen Job mehr“. Das sei ein „demokratiepolitisches Desaster“, denn ausgedünnte Redaktionen und Qualitätsjournalismus „gehen sich nicht aus“.

Inseratenrückgang verschärft Druck

Ein entscheidender Treiber dieser Entwicklung ist der Einbruch der öffentlichen Inseratenausgaben. Laut KommAustria hat die Bundesregierung ihre Werbeausgaben im ersten Halbjahr 2025 von 18,7 Millionen Euro auf 3,2 Millionen Euro reduziert, was einem Rückgang von rund 80 Prozent entspricht. Auch bei Kammern und Ländern gingen die Budgets teils zurück, während Wien sein Volumen nur leicht erhöhte.

Parallel dazu fließen immer mehr Werbegelder zu internationalen Digitalkonzernen. Schon deutlich mehr als die Hälfte der Werbeausgaben am heimischen Markt wandern zu Google, Meta und Co., sagt der Kommunikationswissenschaftler Josef Trappel. Hinzu kommt der Druck durch KI-Dienste, die Reichweiten reduzieren und Geschäftsmodelle zusätzlich belasten.


FREILICH steht für mutigen, konservativ-freiheitlichen Journalismus, der in einer zunehmend gleichgeschalteten Medienlandschaft unverzichtbar ist. Wir berichten mutig über Themen, die sonst zu kurz kommen würden, und geben einer konservativen Öffentlichkeit eine starke Stimme – und das, ohne staatliche Förderungen oder Regierungsinserate zu erhalten.

Wenn Sie uns unterstützen möchten, freuen wir uns über ein Abonnement. >Jetzt abonnieren<.


Förderungen greifen nicht

Die staatlichen Förderungen können die Verluste nicht ausgleichen. Der Medienforscher Andy Kaltenbrunner kritisiert die mangelnde Treffsicherheit, während Walter Strobl vom Presseclub Concordia vor politischer Abhängigkeit warnt. „Das ist für die Medienhäuser nicht aus eigener Kraft stemmbar“, sagt Groß. Die wirtschaftlichen Probleme würden somit zunehmend die publizistische Vielfalt und die Unabhängigkeit journalistischer Arbeit in Österreich bedrohen.

Kann FREILICH auf Ihre Unterstützung zählen?

FREILICH steht für mutigen, konservativ-freiheitlichen Journalismus, der in einer zunehmend gleichgeschalteten Medienlandschaft unverzichtbar ist. Wir berichten mutig über Themen, die oft zu kurz kommen, und geben einer konservativen Öffentlichkeit eine starke Stimme. Schon mit einer Spende ab 4 Euro helfen Sie uns, weiterhin kritisch und unabhängig zu arbeiten.

Helfen auch Sie mit, konservativen Journalismus zu stärken. Jeder Beitrag zählt!