Über 10.000 neue Staatsbürger: Einbürgerungen in München auf Rekordniveau

München könnte deutscher Meister werden – jedoch nicht im Fußball, sondern bei Anzahl der eingebürgerten Ausländer im Jahr 2023. Das geht aus einer aktuellen kleinen Anfrage hervor.

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Über 10.000 neue Staatsbürger: Einbürgerungen in München auf Rekordniveau
München© IMAGO / Pond5 Images

München. – Die Zahl der Einbürgerungsanträge in München hat im Jahr 2023 einen Höchststand erreicht, wie aus einer Schriftlichen Anfrage des AfD-Landtagsabgeordneten Markus Walbrunn hervorgeht. Mit 10.335 eingereichten Anträgen überschritt die Stadt erstmals die Marke von 10.000. Zudem waren Anfang 2024 rund 15.000 Anträge unbearbeitet, darunter auch Rückstände aus den Vorjahren. Walbrunn zeigte sich als Sprecher der Metropolregion München besorgt über diese Entwicklung: „Die Zahlen der Landeshauptstadt zeigen einen starken Anstieg der Einbürgerungen in den letzten zehn Jahren.“ Wurden 2014 noch 3.745 Anträge gestellt und 2.719 Einbürgerungen vollzogen, waren es im vergangenen Jahr bereits 10.335 Anträge und 6.434 vollzogene Einbürgerungen.

Die meisten Einbürgerungsbewerber kamen aus dem Irak, Syrien und der Türkei. Rund 60 Prozent behielten ihre alte Staatsbürgerschaft - ein immer wieder heftig diskutiertes Thema. Die Ampel-Regierung plant eine Erleichterung der doppelten Staatsbürgerschaft, will die Passvergabe künftig etwa an ein Bekenntnis zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung knüpfen. Die AfD lehnt diese Regelung jedoch als „Lippenbekenntnis“ und „Ausverkauf“ des deutschen Passes ab. Sie fordert eine Beschränkung der Passvergabe und tritt für eine Ein-Pass-Politik ein.

 Doppelte Staatsangehörigkeiten haben Vor- und Nachteile. Sie ermöglicht bessere internationale Mobilität und familiäre Bindungen, kann aber auch zu rechtlichen Komplikationen und Identitätskonflikten führen. Personen mit doppelter Staatsbürgerschaft profitieren von Reiseerleichterungen und dem Zugang zu Dienstleistungen in beiden Ländern. Rechtliche Fragen wie Steuern und Erbrecht können jedoch ebenso zu Problemen führen wie mögliche Konflikte zwischen den Ländern. Doppelte Staatsbürgerschaften sind in vielen Ländern eine Ausnahme, etwa für historisch gewachsene Minderheiten oder an Grenzgebieten.