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Iran-Israel-Konflikt: Hat die Bundeswehr indirekt zugunsten Israels eingegriffen?

Ein Transpondersignal über Jordanien wirft Fragen zur Rolle der Bundeswehr im Konflikt zwischen Israel und dem Iran auf. Hat ein deutscher Tankflug in der aktuellen militärischen Auseinandersetzung indirekt zugunsten Israels eingegriffen?

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Iran-Israel-Konflikt: Hat die Bundeswehr indirekt zugunsten Israels eingegriffen?

Flugdaten zu einer Maschine der deutschen Luftwaffe über Jordanien am vergangenen Samstag haben zuletzt in den Sozialen Medien für Aufregung gesorgt.

© IMAGO / EHL Media

Berlin. – Seit der Nacht zu Freitag greift Israel den Iran an, was international für Schlagzeilen sorgt. Für Aufregung, vor allem in den Sozialen Medien, sorgt derzeit aber auch der Verdacht, dass die deutsche Luftwaffe mithilfe des Airbus A400M Atlas möglicherweise in den Konflikt zwischen den beiden Ländern eingegriffen haben könnte. Darauf hatte ein Nutzer am Samstag auf X aufmerksam gemacht. Demnach soll die Maschine ihren Transponder über Jordanien kurzzeitig aktiviert haben, wodurch sie auf der Seite Flightradar24 und damit auf der Karte sichtbar geworden sei.

Sprecher weist auf Einsatzkontingent in Jordanien hin

Der Vorfall war am Montag auch Thema in der Bundespressekonferenz. In diesem Rahmen wollte der Journalist Florian Warweg von Kenneth Harms, einem Sprecher des Bundesministeriums der Verteidigung, wissen, ob er die Präsenz eines deutschen Tankflugzeugs der Luftwaffe in Jordanien am 14. Juni während der israelischen Angriffsmanöver gegen den Iran bestätigen könne und, falls ja, mit welcher Mission das Flugzeug unterwegs war.

„Sie wissen, dass wir ein Einsatzkontingent in Jordanien haben, dort ist auch ein Tankflugzeug der Luftwaffe stationiert und das führt dort einen Auftrag durch, der klar durch ein Mandat umrissen ist, das uns der Deutsche Bundestag gegeben hat“, erklärte Harms. Dabei wollte er „nicht zu sehr ins Detail gehen“, aber der Auftrag, den man da habe, „der hört ja jetzt nicht auf, weil Israel eine militärische Kampagne im Iran initiiert hat“. Es gebe weiterhin Luftbewegungen, so Harms, der betonte: „Ich kann aber heute hier ganz klar sagen, es hat keine Betankung israelischer Kampfflugzeuge durch Flugzeuge der deutschen Luftwaffe stattgefunden“.

Maschinen von alliierten Kräften wurden betankt

In diesem Zusammenhang wies Warweg darauf hin, dass anderen Medienberichten zufolge auch französische, britische und US-amerikanische Kampfflugzeuge versucht hätten, iranische Drohnen und Raketen abzufangen. Von Harms wollte er daher wissen, ob dieser umfassend ausschließen könne, dass das Luftwaffentankflugzeug bei diesen Flugzeugen im Einsatz war. Das wäre nämlich, so der Journalist, genauso wenig vom Mandat gedeckt, das sich letztlich ausschließlich dem Kampf gegen den IS widme.

Harms entgegnete, dass das Mandat es zulasse und es sogar der Auftrag sei, dass das deutsche Kampfflugzeug die Alliierten, die dort mit Kampfflugzeugen operieren, mit Flugkraftstoffen in der Luft versorgt. „Das machen wir auch regelmäßig“, betont Harms. Man habe auch in den letzten Wochen französische Kampfflugzeuge betankt. „Und natürlich ist Auftrag dieser Flugzeuge auch, unsere Kräfte, die alliierten Kräfte, die dort stationiert sind, zu schützen – und zwar im Rahmen von Selbstverteidigung“. Wenn also der hypothetische Fall einträte, dass Kampfflugzeuge, die dort im Einsatz sind, oder die Piloten zu der Auffassung kommen, sie müssten entsprechend aus Selbstverteidigung handeln, dann könnten sie das auch tun. „Das ist durchaus legitim und dem steht auch das Mandat nicht entgegen“, schloss er.

Aus öffentlichen Berichten ist aktuell lediglich bekannt, dass die USA den israelischen Streitkräften seit Tagen dabei helfen, feindliche Raketen abzuschießen. In der Vergangenheit haben auch französische und britische Flugzeuge Israel wiederholt bei der Abwehr iranischer Raketen unterstützt. Die offiziellen Stellen beider Länder haben bereits angekündigt, auch dieses Mal wieder einzugreifen. Aufgrund der vorliegenden Faktenlage ist davon auszugehen, dass die Bundeswehr am 14. Juni durch die Betankung alliierter Flugzeuge, die iranische Raketen abwehrten oder Spionage- und Aufklärungsflüge durchführten, indirekt zugunsten Israels eingegriffen haben könnte. Das Verteidigungsministerium hält sich hierzu jedoch sehr bedeckt. Eine endgültige Antwort steht noch aus.

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