Studie: Sozialismus bei österreichischen Schülern beliebter als Kapitalismus
Eine aktuelle Studie der Agenda Austria zeigt: Fast zwei Drittel der österreichischen Schüler befürworten den Sozialismus. Kapitalismus und Kommunismus schneiden dagegen deutlich schlechter ab.
In einer Umfrage gaben die meisten befragten Schüler an, dem Sozialismus positiv gegenüberzustehen. (Symbolbild)
© Foto von William Gibson auf UnsplashWien. – Die neue Studie „Verbotenes Wissen“ der Agenda Austria beleuchtet die großen Wissenslücken österreichischer Jugendlicher im Bereich der Ökonomie. Das Fazit der Studie lautet: Viele Schüler wissen wenig über grundlegende wirtschaftliche Zusammenhänge und entwickeln dadurch ein verzerrtes Bild von Wirtschaftssystemen. Besonders auffällig ist, dass der Sozialismus bei Jugendlichen auf weitaus mehr Zustimmung stößt als der Kapitalismus oder der Kommunismus.
Sozialismus im Schülerblick
In der repräsentativen Gallup-Befragung aus dem Jahr 2023 wurde den Teilnehmern unter anderem die Frage gestellt, was sie von ausgewählten Wirtschaftssystemen halten. Die Ergebnisse sind eindeutig: 62 Prozent der Befragten beurteilen den Sozialismus positiv. Lediglich 28 Prozent sehen ihn negativ. Zehn Prozent machten keine Angabe.
Anders fällt das Urteil über Kapitalismus und Kommunismus aus: Beim Kapitalismus äußerten sich 56 Prozent negativ und nur 34 Prozent positiv. Der Kommunismus stößt sogar auf besonders großen Widerstand: 72 Prozent bewerten ihn negativ, lediglich 15 Prozent positiv.
Forderung nach eigenem Unterrichtsfach
Die Autoren der Studie betonen, dass Österreich zwar zu den wohlhabenderen Ländern Europas zählt, viele Schüler jedoch nicht verstünden, dass dieser Wohlstand eng mit marktwirtschaftlichen Prinzipien zusammenhänge. An Schulen werde stattdessen häufig ein kritisches Bild des Kapitalismus vermittelt, während Alternativen wie der Sozialismus idealisiert würden.
Die Studie macht klar: Österreichische Schüler verfügen nur über bruchstückhaftes Wissen über Wirtschaft. Viele wissen beispielsweise nicht, wie Preise entstehen oder was den Unterschied zwischen Umsatz und Gewinn ausmacht. Die Agenda Austria fordert deshalb, Wirtschaft als eigenständiges Schulfach einzuführen, um Mythen und Wissenslücken schon früh zu korrigieren.