Sachsen: Asylbewerber soll Asylheim angezündet haben
Ein Asylbewerber mit wechselnden Identitäten soll ein Heim in Sachsen in Brand gesetzt und dabei andere Bewohner in Lebensgefahr gebracht haben. Vor Gericht geht es nun aber nicht nur um die Tat selbst.
Kurz vor Weihnachten des vergangenen Jahres brannte es in der Asylunterkunft im sächsischen Jahnsdorf.
© IMAGO / HärtelPRESSChemnitz. – Am 20. Dezember 2024 geriet eine Asylunterkunft in Jahnsdorf (Sachsen) in Brand. Nun muss sich der 30-jährige Mostafa N. vor dem Landgericht Chemnitz verantworten, wie die Bild-Zeitung berichtet. Die Anklage lautet auf versuchten Mord in zehn Fällen und schwere Brandstiftung.
Angeklagter mit wechselnder Identität
Der Mann soll aus Marokko oder Algerien stammen. Unter verschiedenen Identitäten hat er bereits zehn Namen angegeben. Im Dezember soll er in einem Wohncontainer seiner Unterkunft Feuer gelegt haben. Dabei brachte er nicht nur sich selbst, sondern auch zehn weitere Bewohner in Lebensgefahr.
„Es bestand die Gefahr, dass insgesamt elf Menschen umkommen“, erklärt Gerichtssprecherin Marika Lang. Laut Angaben der Staatsanwaltschaft entstand ein Schaden von 300.000 Euro. Das Heim war nach dem Brand unbewohnbar. N. habe genau gewusst, wie viele Personen sich zum Zeitpunkt der Tat im Container aufhielten.
Augenzeugen: Blick ins Feuer statt Flucht
Die Schilderungen der Zeugen lassen kaum Zweifel an der Tat aufkommen. N. versuchte nicht zu fliehen. Stattdessen starrte er regungslos in die Flammen, wie es beschrieben wird. Während andere Bewohner panisch durch Fenster ins Freie sprangen, wurde er mit leichten Verletzungen festgenommen.
Im Prozess steht nun vor allem die Frage im Raum, ob der Angeklagte schuldfähig war. „Man möchte ihn in einer psychiatrischen Klinik unterbringen“, so Gerichtssprecherin Lang. Es besteht der Verdacht, dass N. aufgrund einer schizophrenen Erkrankung nicht schuldfähig gewesen sein könnte. Ein psychiatrisches Gutachten soll nun Klarheit bringen.
Geständnis vor Gericht
Zum Prozessauftakt gestand der 30-Jährige, das Feuer gelegt zu haben, allerdings ohne Tötungsabsicht. Der Angeklagte befindet sich aktuell in psychiatrischer Behandlung. Der Prozess wird in den kommenden Tagen fortgesetzt.