Linksextremismus: Simeon T. soll an brutalem Überfall in Erfurt beteiligt gewesen sein
Neue Ermittlungsunterlagen rücken Simeon T., heute „Maja“, in den Fokus eines brutalen, linksextremen Angriffs auf einen „Thor Steinar“-Laden. Die Ermittlungen bringen den Linksextremisten direkt mit der Tat in Verbindung.
Überwachungskameras zeichneten damals den brutalen Angriff auf einen „Thor Steinar“-Laden in Erfurt und eine Mitarbeiterin auf.
© Screenshot XKarlsruhe/Erfurt. – Am 23. April 2022 war ein Ladengeschäft der rechten Modemarke „Thor Steinar“ in Erfurt Ziel eines besonders gewalttätigen Überfalls. Laut Ermittlungen drangen mehrere mutmaßlich linksextreme Täter in den Laden ein, rissen die Verkäuferin zu Boden, schlugen mehr als 20 Mal mit einem Teleskopschlagstock auf sie ein und sprühten ihr Pfefferspray ins Gesicht. Der Schaden am Inventar und der Ware soll zudem mehr als 60.000 Euro betragen haben.
Inzwischen hat die Generalbundesanwaltschaft gegen mehrere Personen, darunter die Linksextremistin Emilie D., Anklage erhoben. Ihr werden unter anderem gefährliche Körperverletzung und Sachbeschädigung vorgeworfen. Laut der Anklageschrift war sie zusammen mit fünf anderen an dem Angriff in Erfurt beteiligt.
Neue Erkenntnisse belasten auch T.
Nach bisher unveröffentlichten Ermittlungsunterlagen, die FREILICH vorliegen, verdichten sich nun auch die Hinweise auf die Beteiligung von Simeon T., der sich inzwischen als non-binär identifiziert und „Maja“ nennt. Demnach hätten sich T. und D. nur wenige Tage vor dem Überfall an einem konspirativen Training in Lärz beteiligt. Bei diesem „Seminar“ sollen Tarnungsmöglichkeiten gegen Polizeihubschrauber und Unterweisungen zu „Technikkram“ Teil der Schulung gewesen sein. Eine Auswertung von Videoaufnahmen und weiteren Beweismitteln belegen demnach auch die Teilnahme von D. und T. an diesem Training. In engem zeitlichem Zusammenhang mit diesem „Seminar“, nämlich nur wenige Tage später, sollen D. und T. schließlich das „Thor Steinar“-Geschäft in Erfurt überfallen haben.
Auf Anfrage von FREILICH bestätigte die Generalbundesanwaltschaft die Beteiligung von T. nicht explizit, sondern verwies lediglich auf die Pressemitteilung vom 8. Juli 2025. „Weitere Auskünfte, insbesondere zu etwaigen Tatbeteiligten, erteilen wir nicht“, hieß es. Grundsätzlich informiere die Behörde die Öffentlichkeit nur im Falle von Festnahmen und Anklageerhebungen.
Prozess gegen T. in Ungarn
Während in Deutschland Emilie D. für die Erfurter Tat vor Gericht steht, befindet sich T. derzeit in ungarischer Haft. Dort läuft ein Prozess wegen T.s mutmaßlicher Beteiligung an mehreren brutalen Angriffen im Februar 2023 in Budapest. Unter anderem sollen Mitglieder der linksextremen Hammerbande am sogenannten „Tag der Ehre“ rechte und vermeintlich rechte Personen angegriffen und teils schwer verletzt haben.
In Deutschland ist T. bislang nicht angeklagt. Laut Bundesanwaltschaft besteht ein hinreichender Tatverdacht nur gegen andere Beschuldigte, die namentlich in der Pressemitteilung genannt werden. Dennoch verdichten sich die Hinweise, dass er zu jenem Kreis gehört, dem unter anderem versuchter Mord, gefährliche Körperverletzung und Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung vorgeworfen werden.
Politische Debatte um Haftbedingungen entflammt
Auch in der Politik sorgt die Rolle von T. für Diskussionen. So kritisierten die Freien Sachsen auf der Plattform X, dass „zahlreiche Politiker der etablierten Parteien […] Krokodilstränen“ über die Haftbedingungen von T. vergießen würden. Selbst der CDU-Außenpolitiker Wadephul habe demnach „um bessere Haftbedingungen für den Gewalttäter gebettelt“.