Leipzig: Brennende Barrikaden nach Hausräumung

Im Leipziger Osten ist am Dienstagabend erneut ein leerstehendes Haus besetzt worden. Später brannten Barrikaden.

/
/
2 Minuten Lesezeit
Leipzig: Brennende Barrikaden nach Hausräumung
Brennende Barrikaden bei der "Wir sind alle Linx"-Demo 2021 in Leipzig. (Symbolbild)© IMAGO / aal.photo

Leipzig. – Mehrere mutmaßliche Linksextremisten haben in Leipzig offenbar erneut ein leerstehendes Gebäude im Leipziger Osten besetzt. Das teilte die Initiative „Leipzig besetzen“ am Dienstagabend mit. Demnach befindet sich das leerstehende Gebäude in der Ludwigstraße 96 in Volkmarsdorf. Im Zuge der Hausbesetzung kam es am Dienstagabend auch in der Eisenbahnstraße zu Ausschreitungen, an mehreren Stellen wurden Müllcontainer und Barrikaden angezündet. Eine Hausbesetzung konnte eine Polizeisprecherin am Abend weder dementieren noch bestätigen, wie die Leipziger Volkszeitung (LVZ) berichtete. „Das ist eine sehr dynamische Situation“, sagte die Polizeisprecherin.

Weitere Hausbesetzung schon am Wochenende

Erst am Montag hatte die Polizei ein seit Samstagabend besetztes Haus in der Herrmann-Liebmann-Straße geräumt, in dem die Besetzer ein „soziales Zentrum“ einrichten wollten. „Mit grundlosen Lügen, Schikanen und ohne Perspektive auf anderweitige Nutzung des Hauses wurde die Besetzung platt gemacht“, hieß es dazu am Dienstag in einer Mitteilung von „Leipzig besetzen“. „Wir lassen uns nicht einfach räumen und auch nicht einfach abschütteln. Deshalb haben wir aus Solidarität und als Druckmittel dieses neue Haus besetzt und werden auch weiterhin den Druck erhöhen bis uns zugehört wird. Wir werden uns die Infrastruktur, die unsere Nachbarschaft braucht, gemeinsam erkämpfen!“


Linksextremisten verüben brutale Anschläge auf politische Gegner. Trotzdem wird das Problem in der öffentlichen Debatte noch immer verharmlost. In dieser FREILICH-Ausgabe zeigen wir, wie sich die Antifa-Szene radikalisiert und wie groß die Gefahr wirklich ist, die von ihr ausgeht.

Jetzt abonnieren

Wenn Sie jetzt abonnieren, erhalten Sie die aktuelle FREILICH-Ausgabe schon in Kürze direkt nach Hause! Hier abonnieren: www.freilich-magazin.com/abonnieren


Die Polizei berichtete am Abend auf Anfrage der LVZ von errichteten Barrikaden und brennenden Containern in der Ludwigstraße. Nach Augenzeugenberichten löschten Anwohner die Brände selbst, während Gewerbetreibende mit den Brandstiftern stritten und den Müll von der Straße räumten. Auch in der Idastraße und der Eisenbahnstraße brannte es, wie Reporter vor Ort berichteten und eine Polizeisprecherin bestätigte. Auch ein Polizeihubschrauber war im Einsatz.

SPD und Jusos solidarisieren sich mit Hausbesetzern und Randalierern

Unterdessen solidarisieren sich die Jusos in den Sozialen Medien mit den Hausbesetzern. „Wir verurteilen die Räumung der Hausbesetzung #helium108 in der Hermann-Liebmann-Str. scharf“, heißt es in einem Beitrag auf dem Kurznachrichtendienst X (früher Twitter). Auch die SPD-Politikerin Irena Rudolph-Kokot zeigte sich begeistert und bezeichnete die von den Randalierern gelegten Brände als „widerständig“.

Das neu besetzte Haus befindet sich in der Nähe des Torgauer Platzes, wo am Abend unter dem Motto „Auf die Straße für das Helium! Für ein Soziales Zentrum und eine solidarische Nachbar*innenschaft statt Cops im Kiez!“ gegen die Räumung des Hauses in der Herrmann-Liebmann-Straße protestiert wurde. Im August 2020 wurde nur wenige Hausnummern weiter in der Ludwigstraße 71 ebenfalls ein Haus besetzt.